PiR Nr. 12 vom Seite 381

Alles dreht sich um Nachhaltigkeit – oder nicht?

Dr. Jens Freiberg | Herausgeber | pir-redaktion@nwb.de

Liebe Leserinnen und Leser,

am wurde es für die weitere Entwicklung der Nachhaltigkeitsberichterstattung noch einmal spannend. Das Europäische Parlament hat über einen von einer kleinen Gruppe von Abgeordneten eingebrachten Entschließungsantrag zur zeitlichen Verschiebung oder Aufhebung der Europäischen Standards für die Nachhaltigkeitsberichterstattung (ESRS) abgestimmt. Das Ergebnis war allerdings deutlich: Die Mehrheit von 359 Abgeordneten sprach sich für die Beibehaltung der ESRS aus; nur 261 Abgeordnete unterstützten den Antrag, die ESRS zu verschieben oder sogar zurückzuziehen. Mit Sicherheit sind über das Aufleben der zusätzlichen Berichtspflichten ab dem zusätzliche Entscheidungen auf europäischer Ebene von Relevanz. Zur Verringerung der Berichtslast beabsichtigt die Europäische Kommission – so veröffentlicht am in dem Arbeitsprogramm für 2024 – eine Anhebung der Größenmerkmale (Bilanzsumme und Umsatz) für große Unternehmen um 25 %. Darüber hinaus hat die Europäische Kommission am eine zweimonatige Konsultation gestartet zur Verschiebung der sektorspezifischen ESRS sowie der ESRS für Drittstaatenunternehmen. Zusätzlich wurde am durch EFRAG eine Plattform für Fragen und (nicht autoritative) Antworten durch EFRAG zu den ESRS eingerichtet. Die erste deutsche Eingabe mit Fragen erfolgte durch das DRSC am ; eine Fortsetzung ist bereits angekündigt. Im letzten Quartal des noch laufenden Jahres geht es rund um die zusätzlichen Berichtspflichten zur Nachhaltigkeit noch einmal hoch her.

In unserer Dezember-Ausgabe steht gleichwohl die Finanzberichterstattung im Vordergrund. Im zweiten Teil des Ausflugs in das Metaverse widmet sich WP/StB Dr. Norbert Lüdenbach den Bilanzierungsfragen des Plattformbetreibers im Zusammenhang mit der Entwicklung einer virtuellen Welt und der Veräußerung virtueller Rechte. Dr. Jens Reinke und Prof. Dr. Stefan Müller analysieren die Auswirkungen gestiegener Zinsen für die bilanzielle Abbildung von Pensionsverpflichtungen in den Abschlüssen des Berichtsjahres 2022 der DAX40-Unternehmen. Für die gleiche Grundgesamtheit untersuchen WP Melanie Schunk und WP/StB Stefan Schaden die Betroffenheit durch Aktivitäten in Jurisdiktionen mit Hochinflation. In unserer Rubrik IFRS Aktuell geht es um die Operationalisierung der Wesentlichkeit für die Berichterstattung – eine Frage, die nie an Aktualität verliert. Im Pro und Contra geht es um die Bewertung des Vorratsvermögens; das Kompaktwissen schlussendlich gibt einen Ausblick auf die Anforderungen des kurzfristig zu erwartenden IFRS 18.

Ich wünsche Ihnen, auch im Namen des Herausgeberteams, ein besinnliches Weihnachtsfest und einen guten Start in das neue Jahr!

Herzlichst Ihr

Jens Freiberg

Fundstelle(n):
PiR 12/2023 Seite 381
NWB ZAAAJ-53615