IWB Nr. 22 vom Seite 1

Mach es wie Dagobert Duck!

Nils Henrik Feddersen | Verantw. Redakteur | iwb-redaktion@nwb.de

[i]Positive Bilder gesucht, leider haben wir nicht die Rechte am Bild des geizigen HeldenDie Steuergegenwart ist trist, besonders für Haushaltspolitiker. Das gilt gerade vor allem in Berlin. Doch die Entwicklung der Staatshaushalte ist in vielen Ländern eigentlich so schlimm, dass einem der „Schrei“ von Munch in den Sinn kommt. Nun, in unserer Zeit sollen positive Bilder assoziiert werden. Was mich nach Entenhausen führt... Zugegeben, ich war lange nicht mehr dort, aber hier lebt die Antithese zu pekuniärer Not: Dagobert Duck. In einem Disney-Comic erlebt der kauzige Geizhals eine Krise, weil er jede Minute 1 Mrd. Dollar verliert und aufschreit, wenn das so weitergehe, werde er in 600 Jahren pleite sein!

[i]Vorbild Dagobert: Vom Schuhputzer zum FantastilliadärOb seine Geschäfte besonders nachhaltig sind, sei dahingestellt. Er ist Ölmagnat, Industrieller und u. a. Eigentümer vieler Bergbaukonzerne. Doch in „seiner“ Zeit ist der alte weiße Erpel zugleich weitgereister Abenteurer und mehrsprachiger Entdecker mit stets wachem Geschäftssinn. Dagobert schafft es, mit jedem Geschäft Profit zu machen. Selbstbeschreibung: „Ich bin reich geworden, weil ich zäher war als die Zähesten und schlauer als die Schlauesten. Und ich bin dabei ein ehrlicher Mann geblieben.“ Sein größtes Vergnügen ist es darum, in den Goldtalern seines Geldspeichers zu baden. Und deren Menge wächst. Dagobert Duck hat nicht nur gute Charaktereigenschaften, aber im Grunde ist er auf der steten Jagd nach dem Ende des Regenbogens herzerwärmend – und ein Vorbild für die Fiskalpolitik.

[i]Herausforderungen für deutsche Bau- und Montageunternehmen durch die Nachversteuerungsregelungen der globalen MindestbesteuerungZurück in die Realität: Auch hier regiert die Angst um die vielen schönen Taler. Nur das Vertrauen in die Ehrlichkeit der Tycoone und Unternehmensmanager hat stark gelitten. Ein Beleg dafür ist die globale Mindeststeuer. Das OECD-Regelwerk und das deutsche Umsetzungsgesetz sind superkomplex. Trotzdem oder gerade deswegen bleiben noch Fragen offen: Praktischen Anwendungs- und Auslegungsfragen zu den Mustervorschriften der OECD mit Blick auf Pillar Two im Bereich von Bau- und Montagebetriebsstätten geht Thalmann ab nach. Er hofft, dass praktikable Lösungsansätze von den Finanzbehörden akzeptiert werden.

[i]Bedeutende Fragen zur Einbeziehung von Joint Ventures in die steuerlichen Regelungen im Rahmen von Pillar TwoBei der Behandlung von Joint Ventures nach dem Mindeststeuergesetz stehen Unternehmen ebenfalls vor großen Herausforderungen wie Behrendt/Rautenstrauch im Teil 1 ihres Aufsatzes ab in dieser IWB zeigen. Die Probleme stellen sich schon bei der Frage, welche Konzerneinheiten als Joint Venture einzustufen sind. Die Probleme setzen sich auf der Rechtsfolgenseite fort. Besonders die Dokumentationspflichten werden die Steuerabteilungen und externen Berater vor mächtige Aufgaben stellen. Auch ihnen kann man nur große Zähigkeit und Schlauheit wünschen.

Ich wünsche Ihnen viel Spaß mit dieser Ausgabe

Nils Henrik Feddersen

Fundstelle(n):
IWB 22 / 2023 Seite 1
NWB GAAAJ-52713