StuB Nr. 21 vom Seite 1

Beilage zu latenten Steuern …

Dipl.-Ök. Patrick Zugehör | Verantw. Redakteur | stub-redaktion@nwb.de

... in der Rechnungslegung

Die Bilanzierung latenter Steuern ist in der Praxis mit zahlreichen Herausforderungen verbunden. Ursächlich hierfür sind die Komplexität der steuerlichen Regelungen, die im Vergleich zu den handelsrechtlichen Wertansätzen zu berücksichtigen sind. Bereits auf Ebene einer einzelnen Gesellschaft stellen sich zahlreiche Anwendungsfragen, die durch Sonderfälle wie Organschaften oder die Bilanzierung latenter Steuern in der konsolidierten Sichtweise des Konzernabschlusses weiter zunehmen. In den letzten Jahren gewinnen latente Steuern durch spezielle steuerliche Vorschriften sowie aktuell durch das geplante Wachstumschancengesetz und das Mindeststeuergesetz in mehrfacher Hinsicht an Bedeutung. Unsere der Autoren Zwirner/Busch gibt einen umfassenden Überblick über die gesetzlichen Anforderungen und Neuerungen sowie Praxisfragen und Handlungsempfehlungen bei der Bilanzierung latenter Steuern.

Weiterentwicklung der Unternehmensbesteuerung

Vereinfachung der Unternehmensbesteuerung – welch ein hehres Ziel, doch leider sieht die Realität seit Jahren anders auch. Das Steuerrecht insgesamt wird immer komplexer. Auch die Besteuerung thesaurierter Gewinne von Unternehmen wird nach dem aktuellen Stand des Wachstumschancengesetzes keine signifikante Weiterentwicklung erfahren. Für Personengesellschaften stellen die darin enthaltenen Änderungen keinen großen Wurf dar, denn steuersystematische und praktische Mängel bestehen weiter. Für Kapitalgesellschaften enthält das Wachstumschancengesetz keine wirklich verbesserten Maßnahmen zur steuerlichen Entlastung der Innenfinanzierung. Im Beitrag von Frischmuth in wurden darauf aufbauend Ansätze zur Weiterentwicklung der Thesaurierungsbesteuerung abgeleitet. Diese umfassen ein Zwei-Richtungs-Optionsmodell, die Umsetzung einer gesellschafts- bzw. unternehmensbezogenen Thesaurierungssteuer und Ansätze zur Reduzierung der Thesaurierungsbelastung von Unternehmen. Diese Ansätze werden im aktuellen ausführlich vorgestellt und hinsichtlich ihrer Auswirkungen auf Steuerbelastung und Steuerpraktikabilität analysiert.

Gewinnermittlung bei teilentgeltlichen Übertragungen

Die Frage, auf welche Weise der Gewinn aus der teilentgeltlichen Übertragung eines Wirtschaftsguts des Betriebsvermögens zu ermitteln ist, beschäftigt sowohl die Rechtsprechung als auch das Schrifttum schon seit langem. Einigkeit besteht allein darin, dass ein solcher Vorgang in einen entgeltlichen und einen unentgeltlichen Teil aufzuteilen ist. Umstritten ist dagegen, wie diese Aufteilung zu erfolgen hat. Während die Finanzverwaltung und der X. Senat des BFH die strenge Trennungstheorie vertreten, favorisieren der IV. Senat des BFH und Teile der Literatur die modifizierte Trennungstheorie, die wiederum in zwei Formen existiert. In einem aktuellen Urteil schließt sich das FG Rheinland-Pfalz der Sichtweise des X. Senats an und folgt der strengen Trennungstheorie. Hoheisel stellt die Entscheidung dar.

Bleiben Sie zuversichtlich!

Patrick Zugehör

Fundstelle(n):
StuB 21/2023 Seite 1
QAAAJ-51165