PiR Nr. 10 vom Seite 313

Kürzere Tage, längerer Aufenthalt im Büro?

Dr. Jens Freiberg | Herausgeber | pir-redaktion@nwb.de

Liebe Leserinnen und Leser,

mit dem 24.9. hat kalendarisch der Herbst begonnen, die Tage werden kürzer. In den Unternehmen, bei denen das Geschäftsjahr dem Kalenderjahr entspricht, rückt damit auch der Berichtsstichtag für die noch laufende Periode näher. In das Pflichtenheft der kapitalmarktorientierten Unternehmen – eine Ausstrahlungswirkung für die Gruppe von IFRS-Bilanzierern ausgeklammert – kommen die für die letzte Oktoberwoche zu erwartenden Enforcement Priorities der ESMA. Spannender als der Blick zurück ist und bleibt aber der Blick nach vorne. Mit der logischen Sekunde zwischen dem 31.12. und dem 1.1. ändert sich alles, so sollte es sich zumindest mittlerweile anfühlen. Die Verpflichtung zur Berücksichtigung und Umsetzung trifft in Europa die erste Gruppe der Unternehmen. Angesichts der Vielzahl der offenen Fragen, allen voran die Vereinbarkeit der unterschiedlichen Rahmenwerke korrelieren die kürzer werdenden Tage mit – nach einer zu beobachtenden Rückkehr – längeren Aufenthalten im Büro.

Auch unsere aktuelle Herbstausgabe der PIR widmet sich schwerpunktmäßig wieder den immer näherkommenden, die (Schon-)Frist wird kürzer, Anforderungen der Nachhaltigkeitsberichterstattung. So rückt Dr. Josef Baumüller die in den Vorgaben nicht abschließend geklärte Frage nach der Festlegung der Berichtsmetriken in den Vordergrund. Auch in unserer Rubrik IFRS Aktuell geht es um die Anforderungen der nichtfinanziellen Berichterstattung, allerdings für den nicht-kapitalmarktorientierten Mittelstand, der sich noch auf eine Karenzzeit berufen darf. Das Nebeneinander unterschiedlicher Rahmenwerke wird auch in der Rubrik Kompaktwissen aufgegriffen.

Ein klassisches Thema der Finanzberichterstattung wird von Dr. Jens Reinke bespielt. Flankierend zu den Bemühungen des IASB, die Angabeverpflichtungen im Zusammenhang mit dem verpflichtenden impairment test – ein Zurück zur planmäßigen Abschreibungen kommt erst einmal nicht in Betracht – zu verbessern, werden die Angaben im DAX40 analysiert. Aufgrund der makroökonomischen Situation haben sich deutliche Ausweitungen ergeben, ob das Ist auch genug ist, wird sich in den Enforcement Priorities der ESMA spiegeln.

Wir freuen uns auf jeden Fall, Ihnen auch mit unserer Herbstausgabe eine interessante Lektüre für den Ausklang eines längeren Aufenthalts im Büro zu geben.

Herzlichst Ihr

Jens Freiberg

Fundstelle(n):
PiR 10/2023 Seite 313
NWB NAAAJ-49858