NWB-BB Nr. 10 vom Seite 289

Nachhaltigkeit: Wer soll das alles nur koordinieren?

Dipl.-Kfm. Heiko Lucius | Verantw. Redakteur | nwb-bb-redaktion@nwb.de

Die Bedeutung des Themas Nachhaltigkeit hat sich in den letzten Jahrzehnten von einem Randthema zu einem zentralen Anliegen in Wirtschaft, Politik, Bildung und Gesellschaft entwickelt. Die Notwendigkeit, die Umwelt zu schützen, soziale Gerechtigkeit zu fördern und wirtschaftliche Stabilität sicherzustellen, hat die Nachhaltigkeit zu einer Schlüsselkomponente unserer modernen Welt gemacht.

Diese dynamische Entwicklung wird auch für Ihre Mandanten in den Unternehmen Auswirkungen haben, einige sind schon jetzt zu spüren. Das geht mit Veränderungen einher – was naturgemäß viele Inhaber und Mitarbeiter häufig verängstigt. Denn es lief doch bisher alles so gut, wieso etwas ändern? Die Mehrheit scheint dem Thema jedoch tatsächlich offen gegenüberzustehen, glaubt man den Erkenntnissen des Diligent Institute und des Beratungsunternehmens Spencer Stuart: Laut dem zweiten „Sustainability in the Spotlight“-Report, für den fast 1.000 Mitglieder der Unternehmensleitung weltweit befragt wurden, sehen die meisten Unternehmen ESG (Environmental, Social and Corporate Governance) trotz der damit verbundenen strategischen Herausforderungen eher als Chance denn als Risiko. Die europäischen Unternehmen sind dabei deutlich positiver als die amerikanischen – vielleicht weil Letztere noch mehr Nachholbedarf beim Thema Nachhaltigkeit haben?

Auch wenn viele Ihrer Mandanten in Teilen schon nachhaltig agieren, ist es zwingend, Nachhaltigkeit in den Unternehmenszielen zu verankern, die Mitarbeiter zu informieren und zu einer aktiven Mitarbeit zu verpflichten. Denn häufig fehlt noch ein Konzept, mit dem Nachhaltigkeit im Betrieb umgesetzt werden kann. Jörgen Erichsen erläutert , wie Sie Ihre Mandanten dabei begleiten können. Die Umsetzung selbst obliegt natürlich den Unternehmen. Doch wer soll es dort sinnvollerweise koordinieren? Er empfiehlt, diese Aufgabe dem Controlling zu übertragen. Das kann – je nach Unternehmensgröße – eine Abteilung oder auch nur ein Mitarbeiter sein. Denn da das Thema Nachhaltigkeit übergeordnet ist und viele Abteilungen und Themenbereiche betrifft, bietet sich das Controlling aufgrund seiner auch beratenden Funktion und der grundlegenden Neutralität an. Dazu gehören dann u. a. die Unterstützung bei der Zielformulierung und die Modifikation bereits vorhandener Instrumente, z. B. Planung oder Investitionsrechnungsverfahren, um den Faktor Nachhaltigkeit.

Beste Grüße

Heiko Lucius

Fundstelle(n):
NWB-BB 10/2023 Seite 289
NWB CAAAJ-48855