Zur Steuerpflicht von Vermögenübertragungen aus der Auflösung US-amerikanischer Trusts als Kapitaleinkünfte
Leitsatz
1. § 20 Abs. 1 Nr. 9 EStG i.d.F. 2016 findet bei US-amerikanischen Trusts Anwendung, sofern sei mit inländischen Körperschaften,
Personenvereinigungen oder Vermögensmassen vergleichbar sind.
2. Die Vorschrift verstößt weder gegen den US-Freundschaftsvertrag noch gegen ein Verbot der Doppelbesteuerung mit Erb- oder
Schenkungsteuer.
3. Soweit die Einführung des § 20 Abs. 1 Nr. 9 Satz 2 EStG auch Wertsteigerungen und Erträge in der Vergangenheit erfasst
und damit Rückwirkung entfaltet, ist die Vorschrift verfassungsrechtlich nicht gerechtfertigt.
4. § 20 Abs. 1 Nr. 9 EStG i.d.F. 2016 ist dahingehend verfassungskonform auszulegen, dass als steuerpflichtige Bezüge aus
der Auflösung nur solche Wertsteigerungen zu erfassen sind, die ab dem entstanden sind.
Fundstelle(n): ErbStB 2023 S. 264 Nr. 9 IStR 2023 S. 391 Nr. 11 IStR 2023 S. 401 Nr. 11 IWB-Kurznachricht Nr. 16/2023 S. 637 IWB-Kurznachricht Nr. 16/2023 S. 638 IAAAJ-42194
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