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MFA Nr. 5 vom Seite 9

Phagentherapie zur Behandlung von Infektionen mit multiresistenten Bakterien

Ulrike Kaiser

Mit der Entdeckung des Penicillins und dessen massenhafter Herstellung begann ab den 1940er Jahren die Antibiotika-Ära. In den folgenden Jahren kamen zahlreiche weitere Antibiotika wie Tetrazykline und Cephalosporine auf den Markt. Doch mit dem zunehmenden Auftreten von Resistenzen und multiresistenten Stämmen stieg auch das Interesse an anderen Therapieformen wieder. Eine dieser Therapieformen ist die Phagentherapie, die bereits vor den Antibiotika entwickelt wurde, allerdings durch diese in den Hintergrund gedrängt wurde.

Phagen – Lebensraum und Lebenszyklus

Bakteriophagen, in der Kurzform oft auch als Phagen bezeichnet, sind die häufigsten lebenden Einheiten auf unserem Planeten. Sie machen einen Großteil der Viren auf der Erde aus. Phagen sind sowohl in natürlichen Lebensräumen wie Flüssen und Seen zu finden, wie auch als Phageom im Mikrobiom von Menschen und Tieren. Ebenso wie alle anderen Viren sind auch die Bakteriophagen für ihre Reproduktion auf lebende Zellen angewiesen.

Bakteriophagen nutzen als Wirtszellen ausschließlich Bakterien, sie sind also nicht in der Lage, beim Menschen Infektionen auszulösen. Dabei weisen Bakteriophagen eine hohe Wirtsspezifität auf, das heißt jed...