PiR Nr. 4 vom Seite 113

Das Wesentliche: Die Beiträge

Melanie Wagner, M. Sc. | Verantw. Redakteurin | pir-redaktion@nwb.de

Liebe Leser*innen,

in dieser Ausgabe ist das Editorial reduziert auf das Wesentliche: die Beiträge!

Solange man selbst redet,
erfährt man nichts.

[Marie von Ebner-Eschenbach]

Freiberg und Große widmen sich einem möglichen Dilemma bei der Bilanzierung von Energielieferverträgen: Aus ökologischen Gründen wird der eigene Energiebedarf über regenerative Quellen gedeckt und dabei eine Variabilität der Menge in Kauf genommen (wird z. B. der gesamte Output einer Windkraftanlage abgenommen, schwankt die Liefermenge naturgemäß). Es liegt ein Warentermingeschäft vor, bei dem die Ware (Energie), anders als bei anderen Warentermingeschäften, aber (oft) nicht zwischengespeichert werden kann, so dass die Anwendbarkeit der own use exemption fraglich ist. In der Konsequenz müsste eine Variabilität des Ergebnisses in Kauf genommen werden. Ein im Rahmen der nichtfinanziellen Berichterstattung ökologischer Vorteil führt in der Finanzberichterstattung zu einem möglichen Nachteil.

Der zweite Teil von Reinke und Müller unter der Überschrift „Unternehmenszusammenschlüsse“ fokussiert mögliche zukünftige Angabenpflichten. In seiner Dezember-Sitzung im letzten Jahr hat der IASB beschlossen, das Thema in das Standardsetzungsprogramm aufzunehmen. Dabei sieht der IASB (vorläufig) vor, dass Unternehmen (1) Informationen zur Entwicklung nach dem Unternehmenszusammenschluss sowie (2) Informationen über erwartete Synergien aus dem Unternehmenszusammenschluss anzugeben haben. Die Autoren stellen die angedachten Neuerungen vor und ordnen diese ein.

Baumüller und Schönauer haben in der letzten Ausgabe der PiR die neuen Anforderungen hinsichtlich der doppelten Wesentlichkeit bei der Nachhaltigkeitsberichterstattung dargestellt und Implikationen für die berichtspflichtigen Unternehmen abgeleitet. In der Fortsetzung des Themas greifen die Autor*innen die ESRS-Leitlinien auf, die die Operationalisierung des Wesentlichkeitsgrundsatzes gewährleisten sollen. Sie kommen zu dem Schluss, dass die berichtspflichtigen Unternehmen mit Anforderungen für ihre Analysen konfrontiert werden, die über den Rahmen des bisher in der Finanzberichterstattung Üblichen weit hinausgehen.

Natürlich finden Sie auch in dieser Ausgabe die bewährten Rubriken Pro & Contra, IFRS News, IFRS aktuell, IFRS Maintenance, Kompaktwissen und unseren Praxisfall.

Viel Spaß beim Lesen.

Herzliche Grüße

Melanie Wagner

Fundstelle(n):
PiR 4/2023 Seite 113
NWB FAAAJ-37076