Die flexible Ausgestaltung der CSR-Richtlinie, divergierende nationale Umsetzungen sowie der besonders geringe Konkretisierungsgrad der Richtlinien-Vorgaben bezüglich des Aspekts der Korruptionsbekämpfung stellen die Rahmenbedingungen für die Antikorruptionsberichterstattung in der EU dar. Die Untersuchung hat gezeigt, dass diese Rahmenbedingungen erwartungsgemäß zu einer sehr heterogenen Berichterstattung zum Aspekt der Korruptionsbekämpfung geführt haben. Obwohl nur die Unternehmen einer einzigen Branche in die Untersuchung einbezogen wurden, variiert die Berichterstattung zu diesem Aspekt beträchtlich, und zwar nicht nur im internationalen Vergleich, sondern zum Teil auch im Vergleich zu den Unternehmen innerhalb der gleichen nationalen Grenzen. Nur bei italienischen Unternehmen lässt sich eine im Vergleich zu anderen Ländern etwas bessere Vergleichbarkeit der Antikorruptionsberichte untereinander feststellen, was vermutlich auf die konkreteren und strengeren nationalen Berichtspflichten (Modell 231) zurückzuführen ist.