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PiR Nr. 10 vom Seite 282

„Kalte“ geopolitische Risiken im Lagebericht?

Prof. Dr. Andreas Haaker und WP Dr. Jens Freiberg

In den letzten Monaten rücken geopolitische Themen zunehmend in den Mittelpunkt des betriebswirtschaftlichen Interesses (vgl. Haaker, Geopolitik und Betriebswirtschaftslehre, https://go.nwb.de/jkxmf; Haaker, IRZ 2022, S. 145-149 und 209-213), wobei sich derzeit insbesondere der Ukraine-Krieg, der Lockdown in China, die Störungen der Lieferketten und die hohen Energiepreise auf die Unternehmen auswirken (vgl. z. B. BMW, Q2/2022, S. 25). Neben diesen unmittelbar wirksamen („heißen“) geopolitischen Risiken, stellt sich hinsichtlich der Lageberichterstattung die Frage, inwieweit auf grundsätzlichere („kalte“) geopolitische Aspekte einzugehen ist.

Pro

Gemäß DRS. 20.12 hat der „Konzernlagebericht [...] sämtliche Informationen zu vermitteln, die ein verständiger Adressat benötigt, um die Verwendung der anvertrauten Ressourcen und um den Geschäftsverlauf im Berichtszeitraum und die Lage des Konzerns sowie die voraussichtliche Entwicklung mit ihren wesentlichen Chancen und Risiken beurteilen zu können.“ Den „Ausgangspunkt [...] bilden Angaben zu den Grundlagen des Konzerns“ (DRS 20.36), zu denen auch „die externen Einflussfaktoren für das Geschäft (z. B. rech...

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