Betriebliche Organisation
3. Aufl. 2021
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11. Organisation und Mitbestimmung
Das vorletzte Kapitel des vorliegenden Lehrbuchs widmen wir einer Thematik, die ansonsten in der Fachliteratur kaum Beachtung findet: der Mitbestimmung der Arbeitnehmer/innen. Dies muss zumindest in Deutschland mit Blick auf die betriebliche Praxis umso mehr erstaunen, als hier die Mitbestimmung auf viele Organisationsentscheidungen einwirkt. Wir haben schon in einem frühen Abschnitt des Buches Organisationen als hochgradig politisierte Institutionen kennengelernt (vgl. Kap. 2.7), und die Mitbestimmung ist beredter Ausdruck politischer Akteurseinflüsse, die in Deutschland (und auch in Österreich) früh in gesetzliche Normierungen eingeflossen sind. Die Verhältnisse in der Bundesrepublik Deutschland gelten im internationalen Vergleich entsprechend als der Prototyp verrechtlichter betrieblicher Arbeits- und Sozialbeziehungen. Die Gestaltung der Austauschbeziehungen zwischen Management und Arbeitnehmer/innen ist nicht überwiegend ihrer autonomen Regelungsmacht überlassen, sondern wird in starkem Maße per Gesetz und Rechtsprechung geregelt (vgl. für viele Keller 1991, S. 251; Eberwein 1992, S. 497).
Die gesetzlichen Regelungen, die zumeist auf Verfahrens...