StuB Nr. 10 vom Seite 1

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Dipl.-Ök. Patrick Zugehör | Verantw. Redakteur | stub-redaktion@nwb.de

... Personengesellschaften als Organgesellschaften im Umsatzsteuerrecht

Bei kaum einer anderen Steuerart ist der Einfluss der EuGH-Rechtsprechung größer als bei der Umsatzsteuer. In der Vergangenheit haben Finanzgerichte in Auslegungsfragen des deutschen Umsatzsteuerrechts immer wieder den europäischen Gerichtshof angerufen. Es ist auch deshalb in der Umsatzsteuer nicht immer leicht, den Überblick zu behalten, da die Rechtsprechung der beiden zuständigen Umsatzsteuersenate des BFH häufig divergiert. Dies gilt z. B. bei der Frage, ob – und ggf. unter welchen Umständen – eine Personengesellschaft Organgesellschaft einer umsatzsteuerlichen Organschaft gem. § 2 Abs. 2 Nr. 2 UStG sein kann. Hierzu hat der EuGH bereits im Jahr 2015 mit dem Urteil in der Sache Larentia + Minerva und Marenave Schifffahrt entschieden. Die BFH-Senate haben dieses Urteil aber bemerkenswert unterschiedlich interpretiert. Der EuGH hat mit dem Urteil vom auf einen Vorlagebeschluss des FG Berlin-Brandenburg erneut entscheiden müssen und das Urteil in der Sache Larentia + Minerva bestätigt. Aufgrund des komplexen Verhältnisses von Unionsrecht und nationalem Recht bringt aber auch dieses Urteil für die Unternehmer und ihre Berater keine Rechtssicherheit, wie der Beitrag von Tiede ab NWB YAAAH-78436 zeigt.

Erbschaft- und schenkungsteuerliche Implikationen zur sog. „300-Objekte-Grenze“

Unter bestimmten Voraussetzungen kann ein Wohnungsunternehmen erbschaft- und schenkungsteuerliche Begünstigungen erfahren und daher trotz grundlegend vermögensverwaltender Aktivität unter Umständen erhebliche Steuervorteile genießen. Inwieweit die höchstrichterliche Judikatur eine Zerschlagung derart begünstigter wirtschaftlicher Geschäftsbetriebe in Indizienzerschlagung entwickeln könnte, ist unter praktischen Gesichtspunkten kritisch zu betrachten. Hierbei kommt gerade dem Indiz einer sog. „300-Objekte-Grenze“ erhebliche praktische Relevanz zu. Rennar behandelt das Thema ab NWB ZAAAH-78440.

Chancen- und Risikoberichterstattung im Lagebericht von KMU

Häufig stellt die Chancen- und Risikoberichterstattung insbesondere für mittelständische Unternehmen eine große Herausforderung dar. Einerseits ist anders als in der ansonsten vergangenheitsorientierten Rechnungslegung eine zukunftsgerichtete Berichterstattung nötig, die auch negative Konsequenzen haben kann, wenn etwa Rechtsrisiken zu berichten sind. Andererseits sind in den letzten Jahren das Interesse und damit die Anforderungen sowohl vom Gesetzgeber als auch von Adressaten an dieser Art der zukunftsgerichteten Berichterstattung deutlich gestiegen. Müller/Seebeck/Weeger diskutieren ab NWB EAAAH-78515 im aufgezeigten Spannungsfeld die Ausgestaltung der Chancen- und Risikoberichterstattung in Lageberichten mittelständischer Unternehmen, um bestehende Defizite aufzuzeigen und konkrete Verbesserungshinweise abzuleiten.

Bleiben Sie gesund und zuversichtlich!

Patrick Zugehör

Fundstelle(n):
StuB 10/2021 Seite 1
NWB UAAAH-78835