BVerwG Beschluss v. - 10 B 6/16, 10 B 6/16 (10 C 7/16)

Revisionszulassung; unentgeltliches Betreten von kommerziell genutzten Strandflächen

Gesetze: § 132 Abs 2 Nr 1 VwGO, § 59 Abs 1 BNatSchG 2009

Instanzenzug: OVG Lüneburg Az: 10 LC 87/14 Urteilvorgehend VG Oldenburg (Oldenburg) Az: 1 A 1314/14 Urteil

Gründe

1Die Beschwerde hat Erfolg. Der Rechtssache kommt die von beiden Klägern geltend gemachte grundsätzliche Bedeutung zu (§ 132 Abs. 2 Nr. 1 VwGO). Die Beschwerdebegründungen führen jeweils auf die sinngemäß aufgeworfene Rechtsfrage, ob § 62 Gesetz über Naturschutz und Landschaftspflege (Bundesnaturschutzgesetz - BNatSchG) i.d.F. der Bekanntmachung vom (BGBl. I S. 2542), zuletzt geändert durch Art. 19 des Gesetzes vom (BGBl. I S. 2258) i.V.m. Art. 2 Abs. 1 GG eine Auslegung des § 59 Abs. 1 BNatSchG gebietet, nach der eine Gemeinde verpflichtet ist, allen das unentgeltliche Betreten der in ihrem Gebiet liegenden Meeresstrände auch in den - nahezu die gesamten Strandflächen umfassenden - Bereichen zu ermöglichen, die eine kommunale Eigengesellschaft auf der Grundlage eines Pachtvertrages mit dem betreffenden Bundesland eingezäunt hat und in denen sie kommerzielle Strandbäder betreibt und unterhält.

2Die vorläufige Streitwertfestsetzung für das Revisionsverfahren beruht auf § 47 Abs. 1, § 52 Abs. 2 und § 63 Abs. 1 Satz 1 GKG.

ECLI Nummer:
ECLI:DE:BVerwG:2016:071216B10B6.16.0

Fundstelle(n):
GAAAF-90776