Europäische Union | Steuertrends 2009
Wie hoch sind die Steuern in Europa? Steigen oder fallen die Steuerniveaus? Wie ist die Steuerlast zwischen Arbeit, Kapital und Konsum verteilt? Wie verhält sich mein Land im Vergleich zu anderen Mitgliedstaaten? Die Antworten auf diese und weitere Fragen wurden in einem Bericht (Taxation trends in the European Union 2009) zusammengestellt.
Die diesjährige Ausgabe des Berichts erfasst auch die steuerpolitischen Maßnahmen, die bis zum Frühling 2009 von den EU Regierungen als Antwort auf die globale Wirtschafts- und Finanzkrise gewählt wurden. Darüber hinaus beinhaltet der Bericht neue Daten zu Umweltsteuern (Steuern, die auf die Verwendung von Brennstoffen zum Kraftfahrzeugantrieb erhoben werden).
Zu dem Bericht im Einzelnen:
Die Abgabenquote in der EU ist im Vergleich zur übrigen Welt nach wie vor hoch und übertrifft das Niveau der USA und Japan um etwa 12 Prozentpunkte. Die Abgabenbelastung in den einzelnen Mitgliedstaaten ist allerdings sehr unterschiedlich und reichte von unter 30% im Jahr 2007 in Rumänien, der Slowakei (jeweils 29,4%) und Litauen (29,9%) bis zu fast 50% in Dänemark (48,7%) und Schweden (48,3%).
Auch die Spitzensätze der Einkommensteuer unterscheiden sich innerhalb der EU erheblich. Die höchsten Spitzeneinkommensteuersätze wurden 2008 in Dänemark (59,0%), Schweden (56,4%) und Belgien (53,7%) verzeichnet und die niedrigsten in Bulgarien (10,0%), der Tschechischen Republik (15,0%) und Rumänien (16,0%). Seit 2000 gingen die Spitzensätze der Einkommensteuer in allen Mitgliedstaaten zurück oder blieben unverändert, außer in Schweden (von 51,5% im Jahr 2000 auf 56,4% im Jahr 2008) und Portugal (von 40,0% auf 42,0%). Die stärksten Rückgänge wurden in Bulgarien (von 40,0% auf 10,0%), Rumänien (von 40,0% auf 16,0%) und der Slowakei (von 42,0% auf 19,0%) registriert, die alle drei Pauschalsteuersätze eingeführt haben.
Die höchsten Regelsteuersätze auf Körperschaften wurden im Jahr 2009 in Malta (35,0%), Frankreich (34,4%) und Belgien (34,0%) verzeichnet und die niedrigsten in Bulgarien und Zypern (jeweils 10,0%) sowie in Irland (12,5%). Seit 2000 gingen die Spitzensätze der Körperschaftsteuer in allen Mitgliedstaaten zurück oder blieben unverändert, außer in Ungarn (von 19,6% im Jahr 2000 auf 21,3% im Jahr 2009). Die stärksten Rückgänge waren in Bulgarien (von 32,5% auf 10,0%), Deutschland (von 51,6% auf 29,8%) und Zypern (von 29,0% auf 10,0%) zu beobachten.
Anmerkung: Weitere Informationen hierzu sind auf den Internetseiten der Steuern und Zollunion der Europäischen Kommission erhältlich.
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EAAAF-45923