Bilanzanalyse
13. Aufl. 2015
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4. Teil: Statistische Verfahren zur Früherkennung von Insolvenzen: Die Diskriminanzanalyse
1. Problemstellung und Ansatz
Die statistischen Verfahren – hier dargestellt am Beispiel der Diskriminanzanalyse – stellen anders als die bisher beschriebene Kennzahlenrechnung nicht auf eine möglichst umfassende Beurteilung einer Unternehmung ab, sondern haben vorzugsweise eine möglichst frühzeitige Insolvenzprognose zum Ziel. Sie werden in der Kreditwirtschaft verwendet, die durch ein zu bewältigendes Massengeschäft charakterisiert ist und nach Wegen sucht, „solvente Kreditnehmer“ im Kreditgeschäft von solchen zu unterscheiden, die in Zahlungsschwierigkeiten kommen könnten. Der Grund für die Anwendung statistischer Verfahren ist darin zu sehen, dass die Ressourcen an Arbeitskraft und finanziellen Mitteln auf die problematischen Fälle konzentriert und nicht durch aufwendige Routineanalysen auch bei zweifellos ungefährdeten Kunden verschwendet werden sollen.
In dieser Situation ist die traditionelle Kennzahlenanalyse wenig hilfreich, weil sie folgende Fragen nicht zu beantworten vermag:
Welche der vielen vorgestellten Kennzahlen zeigen zuverlässig...