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Fortbestehensprognose: Anforderungen, Rechtslage und Vorgehensweise
Überblick über ein komplexes Beratungsfeld
Durch das Finanzmarktstabilisierungsgesetz hat sich der Einfluss der Fortbestehensprognose im Rahmen der Insolvenzreifeprüfung deutlich erhöht. Gleichzeitig ist diese gesteigerte Bedeutung von einigen Autoren auch auf heftige Kritik gestoßen. Sie bemängeln vor allem, dass nun die Gefahr bestehe, dass durch zu optimistische Zukunftsprognosen Insolvenzverfahren zulasten der Gläubiger so lange hinausgezögert werden, bis das Gesellschaftsvermögen vollständig aufgezehrt ist. Diese Kritik ist jedoch wenig überzeugend, solange die Fortbestehensprognose handwerklich korrekt erstellt wurde. Der folgende Beitrag gibt einen Überblick über Anforderungen, Rechtslage und Vorgehensweise der Fortbestehensprognose.
I. Bedeutung der Fortbestehensprognose
Die Fortbestehensprognose ist im Rahmen des § 19 InsO Tatbestandsmerkmal bei der Prüfung des Insolvenzgrundes der Überschuldung. In der Fassung des Finanzmarktstabilisierungsgesetzes (FMStG) ist die Fortbestehensprognose für sich genommen geeignet, den Insolvenzgrund der Überschuldung auszuschließen oder zu beseitigen.
Vor der Fassung des FMStG war eine Fortbestehensprognose lediglich Bewertungsdeterminante eines Überschul...