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„Das Steuerrecht ist eine Chiffre für alles Mögliche“
Die Direktorin des berühmten Instituts für Steuerrecht der Universität zu Köln Prof. Johanna Hey im Interview
Auf dem Lehrstuhl, den Prof. Klaus Tipke und Prof. Joachim Lang berühmt gemacht haben, sitzt heute eine junge Professorin: Johanna Hey arbeitet gegen das Negativ-Image, das dem Steuerrecht anhaftet, und für eine Weiterentwicklung vor allem der Unternehmensteuerlehre.
Frau Prof. Hey, das Steuerrecht hat ein Selbstdarstellungsproblem: Wenn es um Gesundheitspolitik geht, sitzen bekannte Ärzte in den Talkshows, und auch andere Berufe verfügen über Sprecherpersönlichkeiten, die durchaus eine gewisse Prominenz und damit Wirkung haben. Wenn es aber um Steuern geht, sitzen aber eher Sportreporter oder Künstler in den Studios als Steuerberater. Woran liegt das?
Das Problem ist, dass das Steuerrecht in der Öffentlichkeit überwiegend negativ belegt ist. Es lässt sich nicht wirklich breit vermarkten. Es ist dennoch durchaus die Aufgabe eines Hochschullehrers, nach außen zu wirken. Ich nutze daher gerne Gelegenheiten, das Steuerrecht zum Beispiel auch an Schulen vorzustellen. Für die jungen Leute dort ist das ja weit weg: Fast alle erhalten Unterhalt von ihren Eltern, erzielen also keine steuerpflichtigen Einkommen. Sobald die den ersten Einkommensteuerbescheid in ...