NWB Nr. 4 vom Seite 153

„Grenzwerte & Pauschalen 2014“

Beate A. Blechschmidt | Redakteurin | nwb-redaktion@nwb.de

Zahl der Selbstanzeigen verdreifacht

Die Zahl der Selbstanzeigen ist auch 2013 wieder gestiegen. Der Zeitung „Welt am Sonntag“ zufolge zeigten sich, im Vergleich zu 2012, dreimal so viele Steuerbetrüger selbst an – fast 25.000. Die Ankäufe von Steuer-CDs lösten dabei zum Teil wahre Wellen von Selbstanzeigen aus und auch der Fall Hoeneß hat wohl einiges dazu beigetragen. Sobald man weiß, dass die Entdeckung der Steuerhinterziehung droht, ist es jedoch zu spät für eine Selbstanzeige… Auch aus diesem Grund fand das Verfahren zur Rechtmäßigkeit des Ankaufs einer Steuer-CD am 10. Januar vor dem Verfassungsgerichtshof Rheinland-Pfalz große Beachtung. Geklagt hatte ein ehemaliger Unternehmer aus dem Raum Trier. Seine Daten waren bei der Sichtung der Daten aufgefallen. Die anschließende Durchsuchung halten er und sein Anwalt jedoch für rechtswidrig, da das Land die CD illegal erworben hätte. Wie und wann das rheinland-pfälzische Verfassungsgericht entscheidet, ist noch nicht bekannt.

Ausgeschlossen ist eine Selbstanzeige auch, wenn der Steuerpflichtige eine Prüfungsanordnung erhält. Da jedoch wohl nur eine rechtmäßige Prüfungsanordnung die Sperrwirkung auslöst, dürfte es zunehmend Streit darüber geben, ob eine Prüfungsanordnung wirksam bekannt gegeben worden ist und ob diese rechtmäßig ist. Harle und Olles erläutern ab Seite 170 die Voraussetzungen.

Zum ändern sich wieder eine Reihe von Rechengrößen und Beitragssätzen in der Sozialversicherung. Die Änderungen orientieren sich dabei an der Lohn- und Gehaltsentwicklung des vorletzten Kalenderjahres. Eilts stellt ab Seite 197 die wichtigsten Rechengrößen im Versicherungs- und Beitragsrecht sowie weitere Grenzwerte und Freigrenzen vor. – Als Service haben wir für Sie das Faltblatt „Grenzwerte & Pauschalen 2014“ dieser Ausgabe beigelegt – so haben Sie die Werte von 2013 und 2014 immer im Blick.

Ebenfalls zum traten die neuen Regelungen zur steuerlichen Berücksichtigung von Verpflegungsmehraufwendungen und zur steuerlichen Berücksichtigung der vom Arbeitgeber zur Verfügung gestellten Mahlzeiten in Kraft. Die Einführung der zweistufigen Staffelung und der Verzicht auf einen Teil der Mindestabwesenheitszeiten bei den Verpflegungspauschalen führen nicht nur zu Vereinfachungen auf Arbeitgeberseite, sondern bietet auch für viele Arbeitnehmer höhere Pauschalen. Harder-Buschner und Schramm erläutern ab Seite 175 diese und weitere Neuregelungen und geben Hinweise zur Umsetzung in der Praxis.

Beste Grüße

Beate Blechschmidt

Fundstelle(n):
NWB 2014 Seite 153
NWB TAAAE-52621