Steuerfragen zum Ehe- und Scheidungsrecht
3. Aufl. 2013
Besitzen Sie diesen Inhalt bereits,
melden Sie sich an.
oder schalten Sie Ihr Produkt zur digitalen Nutzung frei.
D. Vermögensauseinandersetzung
I. Beendigung des gesetzlichen Güterstandes der Zugewinngemeinschaft
1. Zivilrechtliche Grundlagen
790Die Zugewinngemeinschaft ist der in der Praxis der weitaus häufigste eheliche Güterstand. Ehegatten leben im Güterstand der Zugewinngemeinschaft, wenn sie nicht durch notariellen Ehevertrag etwas anderes vereinbart haben. Jeder in Zugewinngemeinschaft lebende Ehegatte bleibt Eigentümer der Sachen und Inhaber der Rechte, die er in die Ehe mitgebracht oder während der Ehe erworben hat. Bei Beendigung der Zugewinngemeinschaft unter Lebenden hat aber derjenige Ehegatte, der den höheren Zugewinn erzielt hat, dem anderen die Hälfte der Differenz zu dessen Zugewinn in Geld zu zahlen (§ 1378 Abs. 1 BGB; zum Zugewinnausgleich im Todesfall s. § 1371 BGB). Die Zugewinngemeinschaft ist der Sache nach Gütertrennung mit Ausgleich des Zugewinns und nicht, wie von Laien wegen des Begriffes „Gemeinschaft” mitunter angenommen, eine Form der Gütergemeinschaft oder auch der Haftungsgemeinschaft.
Auch der Zugewinnausgleich ist ein auf Geld gerichteter Anspruch gegen den Ausgleichsverpflichteten (§ 1378 BGB) und ausschließlich der Privatsphäre zuzuordnen. D...