Reform der europäischen Corporate Governance
1. Aufl. 2013
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II. Theoretische Erklärungsansätze der Corporate Governance
1. Principal Agent-Theorie
Das Verhältnis der Unternehmensverfassungsorgane zueinander sowie ihr Beziehungsgeflecht zum Abschlussprüfer lassen sich mit einer Vielzahl von theoretischen Ansätzen fundieren. Aufgrund ihrer internationalen Verbreitung und Dominanz wird zunächst auf die doppelstufige Principal Agent-Theorie abgestellt.
Auf Grundlage des methodologischen Individualismus sowie der Annahme begrenzt rational und opportunistisch handelnder Akteure umfasst die Principal Agent-Theorie folgendes, theoretisches Grundgerüst. Es besteht ein vertragstheoretisches Grundkonzept, das von einem Verhaltensmodell ausgeht, in dem individuelle Nutzenmaximierung, asymmetrische Verteilung von Information, unterschiedliche Interessen und individuelle Nutzenneigungen der Akteure betont werden. Die darin anfallenden Agency-Kosten sind bei optimaler Ausgestaltung von Verträgen zu berücksichtigen. Aufgrund einer Vielzahl an Anspruchsgruppen in börsennotierten (Aktien-)Gesellschaften und deren divergierende Interessen ist die Prinzipal-Agent-Theorie gerade für diese Un...