NWB Kommentar zum Insolvenzrecht

Vorwort

Das Insolvenzrecht ist seit dem Inkrafttreten der Insolvenzordnung am 1.1.1999 nie zur Ruhe gekommen. Im Gegenteil hat es nach Inkrafttreten des neuen Rechts ein ständiges Auf und Ab gegeben, das ein Recht kennzeichnet, dessen Dynamik einzigartig ist. Dies belegen die zahlreichen Diskussions-, Referenten- und Regierungsentwürfe, die es in den vergangenen dreizehn Jahren gegeben hat, in denen tiefgreifende Reformen des noch vergleichsweise jungen Rechts vorgeschlagen worden sind. Ist es anfänglich noch um die Beseitigung von Geburtsfehlern und die Herstellung der Funktionsfähigkeit der Insolvenzordnung gegangen, die mit dem Insolvenzrechtsänderungsgesetz 2001 zunächst – vor allem für den Bereich des Verbraucherinsolvenz- und Restschuldsbefreiungsverfahrens – gesichert worden ist, sind es jetzt zumeist rückwärtsgewandte „Reformvorschläge„, die auf die Wiederherstellung der für ein modernes Insolvenzrecht untauglichen Vorrechtsordnung abzielen und den Individualinteressen Einzelner erneut den Vorrang einräumen wollen. Dies erweist sich vor allem im Blick auf den Erhalt von Unternehmen als schädlich. Das Gegeneinander von angeblichen Stärkungsabsichten – die mit dem ständigen St...