Der Nießbrauch im Zivil- und Steuerrecht
9. Aufl. 2012
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VORWORT zur 9. Auflage
Der Nießbrauch hat in der Praxis eine erhebliche Bedeutung. Zahlreiche Eltern behalten sich bei der Übertragung von Vermögenswerten auf ihre Kinder im Rahmen einer vorweggenommenen Erbfolge den Nießbrauch vor.
Die bürgerlich-rechtlichen Grundlagen des Nießbrauchs sind jedoch komplex, der Nießbrauch an den einzelnen Vermögenswerten ist zudem vielgestaltig. Schon dies stellt besondere Anforderungen an die Vertragsgestaltung. Hinzu kommt, dass die Besteuerung von Einkünften aus Nießbrauchsrechten im Einkommensteuergesetz nicht besonders geregelt ist. Sie richtet sich daher nach allgemeinen Grundsätzen des Einkommensteuerrechts, das jedoch zahlreiche Fragen zur Beurteilung eines Nießbrauchs nicht eindeutig beantwortet. Selbst die umfangreiche, aber zum Teil vom Schrifttum kritisch kommentierte Rechtsprechung der Finanzgerichte bietet nicht immer klare und überzeugende Lösungen. Dies gilt zunehmend auch für den erbschaftsteuerlichen Bereich, der durch die Neuregelung des ErbStRG vom teilweise noch komplizierter geworden ist. Erschwerend kommt hinzu, dass der Bundesfinanzhof mit Beschluss am (II R 9/11) das Erbschaftsteuer- und Schenkungsteuergesetz dem ...