Hamburger Handbuch zur Vermögensnachfolge
1. Aufl. 2012
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Teil 1: Grundlagen der Erbfolge
Die Erbfolge erlangt in der Bundesrepublik Deutschland eine immer größere Bedeutung. In den kommenden Jahren rückt eine Generation auf den Tod zu, die in mehr als sechzig Jahren ein Vermögen aufbauen konnte, ohne hieran durch Krieg oder schwere Wirtschaftskrisen gehindert worden zu sein. Fast 10 Billionen € umfasst inzwischen der Vermögensbestand der privaten Haushalte und nach Schätzungen sollen im Zeitraum von 2011 bis 2020 ca. 2,6 Billionen € in 5,7 Mio. Erbfällen vererbt werden.
Grundlagen der Erbfolge sind dabei die Bestimmungen über die gesetzliche Erbfolge sowie die Vorschriften über die Erbschaftsteuer, die 2011 ein Aufkommen von 4,2 Milliarden € gehabt hat.
A. Gesetzliche Erbfolge
Basis der gesetzlichen Erbfolge sind die §§ 1922 ff. des Bürgerlichen Gesetzbuches (BGB). Verstirbt jemand, so gehen seine Vermögenswerte und Schulden, sein sogenannter Nachlass, mit dem Tod automatisch auf den oder die Erben über, ohne dass es hierfür noch einer behördlichen Entscheidung bedarf, sog. Universalsukzession (§ 1922 Abs. 1 BGB). Der Verstorbene wird als Erblasser bezeichnet. Hat er kein Testament (oder Erbvertrag) hinterlassen, so tritt die sog. gesetzliche Erbfolge ein.S. 2