Hans Haarmeyer, Robert Buchalik

Sanieren statt Liquidieren

1. Aufl. 2012

ISBN: 978-3-482-64041-4

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Sanieren statt Liquidieren (1. Auflage)

1. Einleitung

Alles wirtschaftliche Handeln birgt die Gefahr eines Scheiterns in sich und auch das beste Insolvenzrecht kann Pleiten nicht verhindern. Sie sind im Sinne einer „natürlichen„ Bestenauslese notwendiger Bestandteil jeder marktwirtschaftlichen Ordnung. Eine Wirtschaftsordnung, die sich nicht nur auf bloße Tauschwirtschaft beschränkt, ist ohne Kredit nicht denkbar, egal ob dieser als Barkredit gegeben wird oder bspw. beim Warenkauf auf Ziel (zahlbar z. B. in 30 Tagen) entsteht. Der Kredit, der dem Empfänger damit gegeben wird, beruht auf dem Vertrauen des Gläubigers, dass sein Schuldner zum Zeitpunkt der Fälligkeit die verabredete Gegenleistung erbringen wird. Jede auch nur ansatzweise marktwirtschaftlich orientierte Wirtschaftsordnung verlangt daher, dass bestimmte wirtschaftliche und rechtliche Garantien für die Durchsetzung von Ansprüchen gegeben werden, wenn das Vertrauen des Gläubigers enttäuscht oder gar missbraucht wird.

Das Insolvenzrecht enthält Vorschriften, bis zu welchem Punkt die Wirtschaft und der Gesetzgeber bereit sind, die Teilnahme von Unternehmen und Personen am Marktgeschehen zu akzeptieren, und es ist daher eine der grundle...