StuB Nr. 5 vom Seite 1

Elektronische Rechnungsstellung

Dipl.-Ök. Patrick Zugehör | Verantw. Redakteur | stub-redaktion@nwb.de

Durch die Neufassung des § 14 Abs. 1 und 3 UStG durch Art. 5 Nr. 1 des Steuervereinfachungsgesetzes 2011 vom sind die umsatzsteuerrechtlichen Regelungen für elektronische Rechnungen neu gefasst worden. Eine elektronische Rechnung ist nach § 14 Abs. 1 Satz 8 UStG n. F. eine Rechnung, die in einem elektronischen Format ausgestellt und empfangen wird. Die Anforderungen an die Übermittlung elektronischer Rechnungen sind gegenüber der bisherigen Rechtslage deutlich reduziert. Nunmehr können u. a. auch Rechnungen, die per E-Mail (ggf. mit Bilddatei- oder Textdokumentanhang) übermittelt werden, zum Vorsteuerabzug berechtigen.

Bisher wurden auf elektronischem Weg übermittelte Rechnungen umsatzsteuerlich nur anerkannt, wenn eine qualifizierte elektronische Signatur (§ 14 Abs. 3 Nr. 1 UStG a. F.) oder ein EDI-Verfahren (§ 14 Abs. 3 Nr. 2 UStG a. F.) verwendet wurden. Dies entsprach den unionsrechtlichen Regelungen nach Art. 233 Abs. 1 Satz 1 Buchst. a und b und Abs. 2 MwStSystRL. Der Gesetzgeber hat nunmehr von der Option nach Art. 233 Abs. 1 Satz 2 MwStSystRL Gebrauch gemacht, die es den Mitgliedstaaten freistellt, auch Rechnungen anzuerkennen, die auf andere Weise elektronisch übermittelt oder bereitgestellt werden. Schumm stellt ab S. 187 Organisationsanforderungen und die praktische Handhabung zur elektronischen Rechnungsstellung vor und geht dabei auch auf das aktuelle Entwurfsschreiben des BMF zu dieser Problematik ein.

Fair value in der Rechnungslegung

Der Bewertungsmaßstabfair value” bildet seit geraumer Zeit einen fundamentalen Eckpfeiler der IFRS und wurde folglich bereits mehrfach auch hinsichtlich einer Übernahme in das deutsche Handelsrecht als vorteilhaft angesehen. Im Zuge der Finanzmarktkrise wurde vor einer Übernahme der fair value-Bilanzierung in das BilMoG gewarnt. Einige Autoren sprachen vom „Brandbeschleuniger”. Daher muss die allgemeine Sinnhaftigkeit und Praktikabilität einer solchen Integration des umstrittenen Zeitwerts in das seit Jahrzehnten bestehende, vom Prinzip der strikten Anschaffungs- und Herstellungskostenorientierung geprägte Handelsrecht kritisch hinterfragt werden. Kümpel/Oldewurtel/Wolz nehmen ab S. 171 kritisch zum fair value als Wertmaßstab handelsrechtlicher Rechnungslegung Stellung.

Mandanten-Studie

Hinweisen möchte ich Sie noch auf einen kostenlosen Service: Der NWB Verlag hat eine Untersuchung in Auftrag gegeben, um die Erwartungen und Zufriedenheit der Mandanten an Steuerberater bzw. Steuerberatungskanzleien besser zu kennen. Denn der Verlag möchte Steuerberater als Partner bestmöglich unterstützen. Diese Studie steht Ihnen kostenlos als Abonnent zur Verfügung. Mehr dazu auf S. III dieser Ausgabe.

Beste Grüße

Patrick Zugehör

Fundstelle(n):
StuB 5/2012 Seite 1
NWB IAAAE-03442