Größere Auswirkungen auf Bilanzsumme und Eigenkapital ergeben sich durch den überarbeiteten IAS 19 (2011) nur für Unternehmen, die bisher noch die Korridormethode angewandt haben. Der zwingende vollständige Ausweis der Nettopensionsverpflichtung gibt hierfür den Ausschlag.

Nach zuletzt drei möglichen Bilanzierungsalternativen ist nun für Schätzungsänderungen bei Pensionsverpflichtungen ausschließlich die OCI-Methode zulässig. Der Nachteil der damit inkauf genommenen Vorbeischleusung von Schätzungsänderungen an der GuV wird als geringes Opfer für den vollen bzw. Mehrausweis dieser Verpflichtung gesehen.

Bei den Neuerungen in Bezug auf die Anhangangaben blieb es bei moderaten Veränderungen. Neu hinzugekommen sind umfangreiche Erläuterungen der Auswirkungen von Pensionsplänen auf künftige Cashflows, andere im ED/2010/3 noch enthaltene Anhangangaben wurden hingegen gänzlich verworfen. So wird IAS 19 (2011) als Zwischenschritt für weitergehende Reformpläne zu Änderungen bei den Bewertungen betrachtet, mit ungewissem Ergebnis.