Fallsammlung Körperschaftsteuer
8. Aufl. 2011
Besitzen Sie diesen Inhalt bereits,
melden Sie sich an.
oder schalten Sie Ihr Produkt zur digitalen Nutzung frei.
Abschnitt 7: Anrechnungs- und Halbeinkünfteverfahren (§§ 36 bis 38 KStG)
Fall 56 – Ausschüttungsunabhängige Auszahlung des Körperschaftsteuerguthabens
Sachverhalt:
Die X-GmbH verfügte zum über ein Körperschaftsteuerguthaben i. H. v. 50 000 €.
Aufgabe
Wie ist das Körperschaftsteuerguthaben steuerlich zu behandeln?
Köllen/Vogl/Wagner, Lehrbuch Körperschaftsteuer, Abschn. 7 D.III.
Lösung
Der Systemwechsel vom Anrechnungsverfahren zum Halbeinkünfteverfahren sah einen 18-jährigen Übergangszeitraum vor (ursprünglich 15 Jahre). Während dieser Zeit konnte außerhalb des Moratoriums ein Körperschaftsteuer-Guthaben aus der Differenz zwischen Thesaurierungsbelastung und Ausschüttungsbelastung der Altgewinne aus der Zeit des Anrechnungsverfahrens bei ordnungsgemäßen Gewinnausschüttungen in vereinfachter Form geltend gemacht werden (§ 37 KStG).
Gemäß § 37 Abs. 2 Satz 1 KStG verringerte sich das Körperschaftsteuer-Guthaben um jeweils 1/6 der Gewinnausschüttungen, die in den folgenden Wirtschaftsjahren aufgrund eines den gesellschaftsrechtlichen Vorschriften entsprechenden Gewinnverteilungsbeschlusses erfolgten. Um diesen Betrag minderte sich die Körperschaftsteuer...