Diskontierung in der Internationalen Rechnungslegung
1. Aufl. 2010
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1. Einleitung
1.1 Der Zins aus mikroökonomischer Sicht
1Die zentrale und allgegenwärtige Bedeutung des Zinssatzes für die Volkswirtschaft ist unbestritten: Nur bei Vorliegen des Gleichgewichtszinssatzes stimmen Angebot und Nachfrage in Bezug auf den Output einer Volkswirtschaft überein. Die Zinsrechnung ist aber auch mikroökonomisch auf Unternehmensebene eine relevante Größe: Auf den wirtschaftlichen Erfolg eines Unternehmens hat der Zins einen
direkten Einfluss durch gezahlte und vereinnahmte Zinsen sowie
einen indirekten Einfluss wegen der Abzinsung zukünftiger Ansprüche und Verpflichtungen.
2Auch in der Rechnungslegung, also der Berichterstattung über die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Unternehmen, kommt dem Zinssatz daher eine hohe Bedeutung zu. Werden Vermögenswerte und Schulden als zukünftige Zu- und Abflüsse ökonomischer Ressourcen eines Unternehmens verstanden, ist für die bilanzielle Abbildung zum Stichtag vorrangig auf den Zeitwert, also den Barwert erwarteter zukünftiger Zahlungsströme (Rz. A2), abzustellen.
3Wenn Barwerten für die bilanzielle Abbildung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage eines Unternehmens die höchste Entscheidungsrelevanz zugesprochen wird, gilt: „The most useful meaning of asset and liability quantities is the item’s incremental effect upon the net discounted amount of the entity’s future cashflows.