Fallsammlung Körperschaftsteuer
7. Aufl. 2010
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Abschnitt 7: Anrechnungs- und Halbeinkünfteverfahren (§§ 36 bis 38 KStG)
Fälle 57 und 58
Fall 57
Ausschüttungsunabhängige Auszahlung des Körperschaftsteuerguthabens
Sachverhalt: Die X-GmbH verfügt zum über ein Körperschaftsteuerguthaben i. H. v. 50 000 €.
Aufgabe
Wie ist das Körperschaftsteuerguthaben steuerlich zu behandeln?
Lehrbuch Körperschaftsteuer, Rdn. 1283 – 1350
Lösung
Der Systemwechsel vom Anrechnungsverfahren zum Halbeinkünfteverfahren sah einen 18-jährigen Übergangszeitraum vor (ursprünglich 15 Jahre). Während dieser Zeit konnte außerhalb des Moratoriums ein Körperschaftsteuer-Guthaben aus der Differenz zwischen Thesaurierungsbelastung und Ausschüttungsbelastung der Altgewinne aus der Zeit des Anrechnungsverfahrens bei ordnungsgemäßen Gewinnausschüttungen in vereinfachter Form geltend gemacht werden (§ 37 KStG).
Gemäß § 37 Abs. 2 Satz 1 KStG verringerte sich das Körperschaftsteuerguthaben um jeweils 1/6 der Gewinnausschüttungen, die in den folgenden Wirtschaftsjahren aufgrund eines den gesellschaftsrechtlichen Vorschriften entsprechenden Gewinnverteilungsbeschlusses erfolgten. Um diesen Betrag minderte sich die ...