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StBMag Nr. 9 vom Seite 8

Nach Golde drängt, am Golde hängt doch alles ...

Goethe hat eine schöne Geschichte erzählt, wie das Papiergeld entstanden ist: Der Teufel selbst hat es erfunden. Im zweiten Teil des „Faust„ saniert Mephisto so den Staatshaushalt des Kaisers – ganz ähnlich der Art, wie es heute viele Länder handhaben. Tatsächlich braucht man keinen Teufel dafür, das Geld zu definieren – genug Menschen haben daran gearbeitet. Und lange Zeit stand hinter dem Geld kein Wirtschaftsfaktor wie Arbeit, Grund und Boden, Energie oder wichtiger Rohstoff – sondern das Schmuckmetall Gold.

Als das internationale Währungssystem gegen Ende des zweiten Weltkriegs in der Konferenz von Bretton Woods neu gestaltet wurde, legte man innerhalb einer gewissen Spannbreite feste Wechselkurse fest, international orientiert am US-Dollar. Und der sollte durch Gold abgesichert sein: Wer in Deutschland mit einem 10-Mark-Schein zahlte, hatte damit letztlich das Recht auf ein kleines Stückchen des in Fort Knox gelagerten US-Goldes.

Als die Amerikaner im Vietnam-Krieg in Geldschwierigkeiten kamen, setzten sie – entgegen den Festlegungen von Bretton Woods – doch wieder die Notenpressen in Gang und verabschiedeten sich vom Goldstandard. In der Folge wurd...