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FG München Urteil v. - 15 K 4747/06

Gesetze: EStG 2002 § 9 Abs. 1 S. 1, EStG 2002 § 9 Abs. 1 Nr. 7, EStG 2002 § 7, EStG 2002 § 11 Abs. 2, EStG 2002 § 21 Abs. 1 Nr. 1, EStG 2002 § 12 Nr. 1, FGO § 82, ZPO § 452

Aufwendungen für ein geplantes Bauvorhaben als vergebliche Werbungskosten im Rahmen von Einkünften aus Vermietung und Verpachtung

Beeidigung eines Zeugen

Leitsatz

1. Vergebliche Aufwendungen für die Anschaffung oder Herstellung abnutzbarer Wirtschaftsgüter – im Streitfall eines Gebäudes – sind bei eindeutigem Zusammenhang mit einer Überschusseinkunftsart in dem Veranlagungszeitraum als Werbungskosten zu erfassen, in dem sich mit großer Wahrscheinlichkeit herausstellt, dass es mangels hergestellten oder angeschafften Wirtschaftsguts zu keiner Verteilung des Aufwands nach den in § 9 Abs. 1 Nr. 7 EStG angeführten Vorschriften kommen kann.

2. An den Nachweis bzw. die Glaubhaftmachung des Erwerbsbezugs vergeblicher Aufwendungen sind jedoch strenge Anforderungen zu stellen. Im Nachhinein zu Papier gebrachte Überlegungen zur Höhe der zur Finanzierung des Neubaus erforderlichen Mieteinnahmen sind kein tauglicher Nachweis für eine ursprünglich bestehende Vermietungsabsicht anhand äußerer Kriterien.

3. Hat der Steuerpflichtige während der Phase der Genehmigung des letztlich gescheiterten Bauvorhabens nach glaubhaften Zeugenaussagen mehrfach erklärt, das projektierte Objekt zu eigenen Wohnzwecken errichten und nutzen zu wollen, um sich gegenüber dem bisherigen Familienwohnheim räumlich zu verkleinern, so sprechen diese äußeren Anzeichen gegen eine Vermietungsabsicht und stehen dem Abzug der vergeblichen Aufwendungen als vorweggenommene Werbungskosten entgegen.

4. Dem Antrag des Klägers auf Beeidigung eines Zeugen ist nicht stattzugeben, wenn die Entscheidung nicht allein auf der Zeugenaussage beruht.

Auf diese Entscheidung wird Bezug genommen in folgenden Gerichtsentscheidungen:


Fundstelle(n):
ZAAAD-23572

Preis:
€5,00
Nutzungsdauer:
30 Tage
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FG München, Urteil v. 25.09.2008 - 15 K 4747/06

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