Italien hat als eines der ersten Länder, mit Gesetz Nr. 364 v. 16.10.1989, die Haager-Konvention v. 1.7.1985 ratifiziert. Nach diesem Gesetz wird in Italien ein nach ausländischem Recht gegründeter Trust anerkannt. Nachdem dieses Gesetz über die steuerliche Regelung keine Aussage enthielt und diese Lücke auch nicht im Wege von spezifischen Verwaltungsanweisungen geschlossen wurde, entwickelten sich in der Praxis und in der Fachliteratur sehr unterschiedliche Thesen sowohl bezüglich der indirekten Besteuerung einschließlich der Schenkung- oder Erbschaftsteuer als auch in ertragsteuerlicher Hinsicht.

Die gesetzgeberische Entwicklung (Wiedereinführung der Erbschaft- und Schenkungsteuer mit Gesetz Nr. 286 v. 24.11.2006) sowie die im Haushaltsgesetz für 2007 (Gesetz Nr. 296 v. 27.12.2006) enthaltenen Regelungen in Bezug auf die steuerliche Ansässigkeit eines Trusts und dessen grundsätzlicher ertragsteuerlicher Behandlung zwang die Finanzverwaltung, endlich zu diesem Phänomen umfassend Stellung zu nehmen. Die Stellungnahme erfolgte mit dem Erlass Nr. 48/E v. 6.8.2007. Dieser Erlass nimmt auch auf die mit Gesetz Nr. 296/06 eingeführten Neuerungen Bezug, wesh...