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Die Effektivzinsmethode in der Handels- und IFRS-Bilanz
I. Problemstellung
Bei den Konditionen von Darlehen oder anderen Kapitalüberlassungen ist regelmäßig zwischen Nominal- und Effektivzinsen zu unterscheiden. Am deutlichsten wird diese Unterscheidung bei sog. Zerobonds („Nullkouponanleihen”). Bei diesen erhält der Gläubiger formal überhaupt keine Zinsen, zeichnet aber die Anleihen mit einem hohen Abschlag (Disagio) auf den Nominalwert. Am Ende der Laufzeit wird der höhere Nominalwert „zurück” gezahlt. Die Differenz von niedrigerem Zeichnungsbetrag und höherem Rückzahlungsbetrag stellt die effektive Verzinsung dar.
Bei normalen Darlehen ist der Unterschied weniger offensichtlich. Regelmäßig wird eine laufende Zinszahlung vereinbart. Dieser Nominalzins kann aber gemessen an den (aktuellen) Marktbedingungen dann niedrig sein, wenn das Darlehen mit einem Disagio ausgestattet ist. Die Differenz zwischen niedrigerem Auszahlungs- und höherem Nominal- und damit Rückzahlungsbetrag gleicht die niedrige Nominalverzinsung aus. Beide Faktoren zusammen ergeben die effektive Belastung aus dem Darlehen.
Nachfolgend wird die sog. Effektivzinsmethode an Hand der Bewertung eines Darlehens mit Disagio im Vergleich zwischen HGB und IFRS aufgezeigt.