Besitzen Sie diesen Inhalt bereits, melden Sie sich an.
oder schalten Sie Ihr Produkt zur digitalen Nutzung frei.

Dokumentvorschau
FG München Urteil v. - 3 K 3870/02

Gesetze: Übereinkommen über ein gemeinsames Versandverfahren Anl. I Art. 34 Abs. 1 Übereinkommen über ein gemeinsames Versandverfahren Anl. I Art. 114 Abs. 1 Übereinkommen über ein gemeinsames Versandverfahren Anl. I Art. 114 Abs. 2 ZK Art. 37 Abs. 1 ZK Art. 203 Abs. 1 ZK Art. 203 Abs. 3 StGB § 27

Beilhilfe als Beteiligung an vorschriftswidrigem Verbringen

Einfuhrabgaben wegen Entziehung von Alkohol aus der zollamtlichen Überwachung

Leitsatz

1. Bei der zur Zollschuldnerschaft führenden Beteiligung an dem vorschriftswidrigen Verbringen handelt es sich um einen gegenüber dem Verbringen selbständigen Tatbestand, der über die Täterschaft hinausgeht und neben dem späteren Erwerber oder Besitzer der Waren jeden erfasst, der sich in irgendeiner Weise an dem vorschriftswidrigen Verbringen der Ware beteiligt hat, ohne selbst Täter zu sein. Der Tatbestand der Beteiligung schließt demnach jedenfalls denjenigen ein, der i.S. des § 27 StGB Beihilfe leistet.

2. Beihilfe i.S. von § 27 StGB ist jede Hilfeleistung bei der Haupttat, die kausal auf die Haupttat bezogen ist und die Durchführung dieser Tat erleichtert oder absichert. Dies setzt aber voraus, dass die Beihilfe leistende Person die Verkürzung auch deutscher Einfuhrabgaben zumindest billigend in Kauf genommen hatte bzw. billigerweise hätte wissen müssen, dass sie sich durch ihr Verhalten an der Entziehung von Alkohol aus der zollamtlichen Überwachung in Deutschland beteiligt.

3. Wurden 1997 aus Ammonethan und Ethylalkohol bestehende Mischsendungen per Eisenbahn mit Großcontainern im gemeinsamen Versandverfahren von der Schweiz durch Deutschland nach Polen transportiert, so stellt der Umstand, dass in den Übergabescheinen TR nur Ammonethan, nicht aber auch Ethylalkohol in Feld 24 aufgeführt war, zwar eine unvollständige Beschreibung der in den Großbehältern beförderten Waren dar, ist aber keine Zuwiderhandlung, durch die Zölle und andere Abgaben i.S.v. Art. 34 Abs. 1 der Anlage l des Übereinkommens über ein gemeinsames Versandverfahren vom (Abl. EG Nr. L 226/2) in der durch Beschluss Nr. 1/91 vom (Abl. EG Nr. L 402/1) mit Wirkung vom geänderten Fassung (Anlage I-93) entstanden wären.

Fundstelle(n):
KAAAB-73421

Preis:
€5,00
Nutzungsdauer:
30 Tage
Online-Dokument

FG München, Urteil v. 15.10.2003 - 3 K 3870/02

Erwerben Sie das Dokument kostenpflichtig.

Testen Sie kostenfrei eines der folgenden Produkte, die das Dokument enthalten:

NWB MAX
NWB PLUS
NWB PRO
Wählen Sie das für Ihre Bedürfnisse passende NWB-Paket und testen Sie dieses kostenfrei
Jetzt testen