Enger zeitlicher Zusammenhang zwischen Aufwendungen und Bezug der eigengenutzten Wohnung als Voraussetzung für den Vorkostenabzug
Leitsatz
Der Vorkostenabzug nach § 10e Abs. 6 EStG setzt u.a. einen unmittelbaren zeitlichen Zusammenhang der Aufwendungen mit der
Herstellung oder Anschaffung der Wohnung voraus.
Wird ein Darlehen zur Finanzierung der Anschaffungs-/Herstellungskosten aufgenommen, können die Darlehenszinsen ohne zeitliche
Begrenzung bis zum Bezug der Wohnung wie Sonderausgaben abgezogen werden. Ein einmal bestehender unmittelbarer Zusammenhang
dieser Aufwendungen mit der Anschaffung des Objekts geht nicht durch bloßen Zeitverlauf verloren. Das gilt nicht für andere
nicht unmittelbar mit der Anschaffung zusammenhängende Aufwendungen. Für derartige Kosten ist das Kriterium des engen zeitlichen
Zusammenhangs zwischen Vorkosten und Herstellung bzw. Anschaffung des Wohnobjekts von entscheidungserheblicher Bedeutung.
Für den Zeitraum, für den ein „enger zeitlicher Zusammenhang„ angenommen werden kann, gibt es keine feste Zeitgrenze. Nach
einem Zeitraum von mehr als 4 Jahren ist ein enger zeitlicher Zusammenhang zu verneinen.
Fundstelle(n): EFG 2003 S. 454 EFG 2003 S. 454 Nr. 7 KAAAB-11225
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Niedersächsisches Finanzgericht, Urteil v. 10.10.2002 - 10 K 390/96
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