Besitzen Sie diesen Inhalt bereits, melden Sie sich an.
oder schalten Sie Ihr Produkt zur digitalen Nutzung frei.

Dokumentvorschau
Finanzgericht München Urteil v. - 9 K 252/01 EFG 2003 S. 625

Gesetze: EStG § 4 Abs. 3 S. 2, UStG § 22 Abs. 6, AO 1977 § 159, AO 1977 § 147 Abs. 1 Nr. 4, AO 1977 § 147 Abs. 1 Nr. 5, AO 1977 § 162, AO 1977 § 158, AO 1977 § 90 Abs. 1, FGO § 96 Abs. 1

Nachweispflicht für das Vorliegen durchlaufender Posten

Aufzeichnungspflichten eines Freiberuflers

betriebliches Bankkonto bei Gewinnermittlung nach § 4 Abs. 3 EStG

Hinzuschätzung bei nicht aufklärbaren Zuflüssen

Schätzung nach § 162 Abs. 2 AO bei nicht aufklärbaren Zuflüssen

Einkommensteuer 1989–1991

Umsatzsteuer 1989–1991

Leitsatz

1. Honorargutschriften eines Rechtsanwalts sind bei diesem typischerweise Betriebseinnahmen. Durchlaufende Posten i. S. von § 4 Abs. 3 Satz 2 EStG liegen nur vor, wenn feststeht, dass es sich bei den vereinnahmten Beträgen um Fremdgelder handelt, diese somit im Namen und für Rechnung eines anderen vereinnahmt und verausgabt werden. Den Nachweis hierzu hat der Steuerpflichtige zu führen.

2. Die nach § 22 UStG bestehende Aufzeichnungspflicht hat auch Bedeutung für die Einkommensteuer. Dem Unternehmer bleibt es zwar grundsätzlich überlassen, ein auf seine speziellen Verhältnisse unter Wahrung aller zu erfordernden Angaben zugeschnittenes eigenes Ordnungsprinzip zu schaffen. Die Aufzeichnungen müssen aber so beschaffen sein, dass das Finanzamt die Möglichkeit hat, die Vollständigkeit der Buchung aller Geschäftsvorfälle zu überprüfen.

3. Verzichtet der Steuerpflichtige darauf, für private und betriebliche Geschäftsvorfälle getrennte Konten einzurichten und wickelt er alles über dasselbe Konto ab, handelt es sich um ein betriebliches Konto. Für alle Zuflüsse auf diesem Konto gilt in diesem Fall die Vermutung, dass sie betrieblich veranlasst sind, wenn nicht der Steuerpflichtige die Zuordnung zur nicht betrieblichen Sphäre nachweist. Die Kontoauszüge und die die Kontenbewegungen betreffenden Belege wie Eingangs- und Ausgangsrechnungen unterliegen damit der Aufbewahrungspflicht nach § 147 Abs. 1 Nr. 4 und 5 AO.

4. Hat der Steuerpflichtige hartnäckig und dauerhaft seine Mitwirkungspflicht zur Aufklärung ungeklärter Geldzuflüsse verletzt, ist eine Hinzuschätzung geboten.

Auf diese Entscheidung wird Bezug genommen in folgenden Gerichtsentscheidungen:

Fundstelle(n):
DStRE 2003 S. 662 Nr. 11
EFG 2003 S. 625
EFG 2003 S. 625 Nr. 9
INF 2003 S. 245 Nr. 7
LAAAB-10620

Preis:
€5,00
Nutzungsdauer:
30 Tage
Online-Dokument

Finanzgericht München, Urteil v. 11.12.2002 - 9 K 252/01

Erwerben Sie das Dokument kostenpflichtig.

Testen Sie kostenfrei eines der folgenden Produkte, die das Dokument enthalten:

NWB MAX
NWB PLUS
NWB PRO
Wählen Sie das für Ihre Bedürfnisse passende NWB-Paket und testen Sie dieses kostenfrei
Jetzt testen