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StBMag Nr. 5 vom Seite 18

„Als Leser – nicht als Anwalt – bin ich enttäuscht”

Interview mit dem Rechtsanwalt Dr. Rainer Spatschek, Partner der Kanzlei Streck Mack Schwedhelm

Lesezeit: 8 Min.

Anfang April sorgte ein Steuer-Thema für großen Wirbel: Offshore-Leaks (s. auch S. 24 ff.) wurden die Enthüllungen über internationale Konstruktionen getauft, deren Zweck oftmals in der Steuervermeidung liegt. Grundlage waren umfangreiche Daten, die dem International Consortium of Investigative Journalists (ICIJ) zugespielt und weltweit von Journalisten aufgearbeitet wurden – – in Deutschland von der „Süddeutschen Zeitung” und dem NDR. In der breiten Öffentlichkeit sorgt das Thema für Zündstoff und Emotionen, aber wie wird Offshore-Leaks in Fachkreisen aufgenommen? Steueranwalt Dr. Rainer Spatscheck stand StBMag für eine Videokonferenz zur Verfügung, um die Geschehnisse einzuordnen.

Herr Dr. Spatschek, was ist für Sie der wichtigste Aspekt der Offshore-Leaks-Geschichte?

Dass die staatlichen Bemühungen um internationale Transparenz in Steuersachen weniger erfolgreich waren als das, was die Presse zusammen mit Informanten zustande gebracht hat. Denn dem Grunde nach ist die Strafrechtspflege, und damit auch die Ermittlung von Hinterziehungssachverhalten, Aufgabe des Staates. In Deutschland ist das kein Problem, aber soweit Kontakte mit Übersee-Staaten bet...