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StuB Nr. 7 vom Seite 241

Der Kriechgang der einzelbilanziellen Steuerlatenzierung

WP/StB Prof. Dr. Wolf-Dieter Hoffmann

I. Rechtsentwicklung

1985 bei der Einführung des Bilanzrichtlinien-Gesetzes gelangte mit § 274 HGB a. F. erstmals die Steuerlatenzierung in die deutsche handelsrechtliche Rechnungslegung. Die Rechnungsleger und Prüfer wurden damals schon mit diesem Thema intensiv behelligt. Alsbald stellte sich dieser neue Bilanzposten als eine Art einzelbilanzieller Rohrkrepierer dar, so gut wie niemand wandte ihn an, weil fast immer in der Gesamtheit aller Posten ( timing-Prinzip) eine Aktivlatenz mit Ansatzwahlrecht vorlag.

Im Zuge der BilMoG-Gesetzgebung hat die Steuerlatenz eine dominierende Stelle in der Standardinterpretation, dem Fachschrifttum und dem ganzen Vortrags- und Seminarwesen eingenommen. Deshalb stellt sich die Frage, ob das neue temporary-Konzept zusammen mit der Latenzierung von Verlustvorträgen in der einzelbilanziellen Praxis genauso im Sande verläuft wie zuvor.

Dazu geht der Blick zurück ins BilMoG-Gesetzgebungsverfahren. Dem Referentenentwurf konnte man noch eine Kurzfassung des IFRS-Standards IAS 12 entnehmen. Dieser internationale Bezug wurde im Regierungsentwurf taktisch zurückgenommen, um die politisch beanstandete Überlastung des BilMoG mit den IFRS...

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