[i]Zehentmeier, NWB 34/2011 S. 2876Das OLG Hamm beschäftigt sich in einem aktuellen Urteil vom 27.10.2016 - 10 U 13/16 NWB PAAAG-40721 mit der Wirksamkeit des sog. Behindertentestaments. Diese mittlerweile als „klassisch“ zu bezeichnende Gestaltung hat der BGH mehrfach, zuletzt mit Urteil vom 19.1.2011 - IV ZR 7/10 NWB PAAAD-60961, als grds. wirksam betrachtet. Offengelassen hatte der BGH dabei allerdings die Frage, ob dies bei Vererbung von großem Vermögen möglicherweise anders zu beurteilen ist. Das OLG Hamm hat nun festgestellt, dass die entsprechende Gestaltung auch bei Vererbung von größerem Vermögen nicht sittenwidrig ist. Es stellt ausdrücklich klar, dass für die Beurteilung der Sittenwidrigkeit nicht danach zu differenzieren ist, wie groß das dem behinderten Kind hinterlassene Vermögen ist. Der folgende Beitrag gibt einen Überblick über die bemerkenswerte Entscheidung des OLG Hamm und zeigt die wesentlichen Inhalte der klassischen Testamentsgestaltung bei behinderten Abkömmlingen auf.