Ein Arbeitsverhältnis führt im besten Fall zu einer von Vertrauen und gegenseitiger Wertschätzung geprägten Beziehung zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer, die jahre- oder sogar jahrzehntelang störungsfrei besteht. Beide Vertragsparteien halten sich an ihre jeweiligen Haupt- und Nebenpflichten. Dies muss aber nicht so sein. Wenn der Arbeitnehmer sich bei dem jeweiligen Arbeitgeber nicht mehr gut aufgehoben fühlt, kann er das Arbeitsverhältnis unter Einhaltung der vereinbarten Frist durch Kündigung beenden. Ist er mit der Entwicklung des Arbeitsverhältnisses unzufrieden, muss er nicht einmal das Gespräch mit dem Arbeitgeber suchen. Er kann durch eine Eigenkündigung Fakten schaffen. Dafür sollte der Arbeitnehmer nur seine persönliche Situation und die Arbeitsmarktlage im Blick haben. Der Ausspruch einer Abmahnung durch einen Arbeitnehmer ist daher in der Praxis sehr selten. Die derzeitige Arbeitsmarktsituation eines sich noch weiter verschärfenden Fachkräftemangels eröffnet dem Arbeitnehmer auch im Tatsächlichen regelmäßig eine Vielzahl von Veränderungsmöglichkeiten. Für den Arbeitgeber liegen die Dinge hingegen anders und die Abmahnung des Arbeitnehmer...