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NWB-BB Nr. 8 vom Seite 248

Wie Sie mit zehn roten Ballons neue Ideen (nicht nur) in Krisenzeiten umsetzen

Ihr Weg vom Ideengeber zum Ideenmakler

Dipl.-Kfm. Christoph Schneider

Die Corona-Krise wirkt sich ganz unterschiedlich auf Ihre Mandanten aus: Einzelne Unternehmer verzeichnen Umsatzsteigerungen, die meisten aber starke, teilweise existenzbedrohende Rückgänge. Im Folgenden wird ein kreativer, etwas ungewöhnlicher Ansatz vorgestellt, die Umsätze wieder anzukurbeln. Der Grundgedanke liegt in nicht genutzten Verkaufschancen. Häufig werden nämlich Prämien für Mitarbeiter ausgelobt, die beispielsweise von Verkaufsmöglichkeiten Kenntnis erlangen, Geschäfte initiieren oder Möglichkeiten der Kosteneinsparungen erkennen. Sicherlich keine schlechte Idee. Allerdings bewegen sich die Mitarbeiter in einem ähnlichen Umfeld wie Ihr Mandant, d. h. neue, ungewöhnliche, bisher nicht in Betracht gezogene Transaktionen sind naturgemäß nicht im Fokus. Wäre es nicht viel interessanter und lukrativer, von potenziellen Kunden und Aufträgen zu erfahren – also von solchen, die bisher nicht in Betracht gezogen wurden?

Kernaussagen
  • Häufig werden im KMU-Bereich Verkaufspotenziale nicht genutzt, sondern auf altbewährte Vorgehensweisen gesetzt, da zu wenig Zeit für kreative Ideen bleibt.

  • Der „Zehn rote Ballons“-Wettbewerb zeigt, dass auch scheinbar Fachfremde für das Heben von Verkaufspotenzialen eingesetzt werden können, indem sie durch eine Prämie beteiligt werden.

  • Die Kevin Bacon-Zahl verdeutlicht, dass das Erreichen interessanter Zielgruppen meistens bereits durch wenige Kontakte möglich ist.

  • Indem Sie von Ihren Mandanten nur einen Erfolgsanteil verlangen, haben Sie ein starkes Argument, auch in Krisenzeiten bei der Umsetzung dieser Ideen zu unterstützen.

I. Der „Zehn rote Ballons“-Wettbewerb

Die Aufgabe erschien schwierig, eigentlich unlösbar: Am Morgen des Samstags, den , wurden vom Veranstalter des „Zehn rote Ballons“-Wettbewerb insgesamt zehn rote Ballons in verschiedenen Parks platziert und an Büschen oder Bäumen befestigt. Das erste Team, das alle zehn Ballons findet und dem Veranstalter meldet, erhält 40.000 US-Dollar.

Mit einem Durchmesser von 2,40 m waren diese leicht ausfindig zu machen, wenn da nicht ein Problem wäre: Das „Spielfeld“ war die Landmasse der Vereinigten Staaten. Um den Wettbewerb zusätzlich zu erschweren, wurde dieser erst am bekannt gegeben. Mögliche Teams hatten also etwa einen Monat Zeit, sich zu bilden. Der Veranstalter kündigte an, die Ballons abends wieder einzuholen und am kommenden Samstag an den gleichen Stellen erneut zu befestigen. Man rechnete mit einem monatelangen Wettbewerb.

Für alle Beteiligten überraschend löste ein Team der Universität Massachusetts Institute of Technology (MIT) die Aufgabe in 8 Stunden, 52 Minuten und 41 Sekunden nach Beginn des Wettbewerbs.

Der Lösungsansatz erscheint relativ klar: Man musste versuchen, ein möglichst großes Team zu formen, das sich aus Mitgliedern zusammensetzt, die an unterschiedlichen Orten wohnen sowie unterschiedliche Lebens- und Verhaltensweisen aufweisen. Viele Teilnehmer versuchten die sprichwörtliche Werbetrommel zu rühren, lobten Preise aus und nutzten verschiedene Medien zur Rekrutierung von Mitgliedern ihrer jeweiligen Gruppe. Das zweitplatzierte Team setzte auf diese Strategie, nutzte über einen Monat eine Vielzahl von Kanälen und kam auf 1.400 Teilnehmer. Das Gewinnerteam stieg dagegen erst kurz vor Spielbeginn in den Wettkampf ein, hatte allerdings 4.400 Mitglieder, die in nur 36 Stunden rekrutiert wurden.

Die Strategie des Gewinnerteams war einfach: Für jeden gefundenen Ballon wurde insgesamt eine Summe von 4.000 Dollar ausgelobt. Wenn beispielsweise Paul einen Ballon fand und dies als erstes berichtete, erhielt er die Hälfte der Summe, also 2.000 Dollar. War Paul von Carol auf das Spiel aufmerksam gemacht worden, erhielt diese die Hälfte der verbleibenden Summe, 1.000 Dollar. War es wiederum Peter, der Carol rekrutierte, gab es für ihn 500 Dollar. Auf diese Weise S. 249hatten alle Beteiligten ein Interesse an dem Resultat – und spannten so das siegreiche Netz.

Würde diese Kette in die Unendlichkeit fortgesetzt, käme die Eulersche Zahl zum Einsatz. Diese beträgt 2,72. Entsprechend müsste 2.000 x 2,72 = 5.440 Dollar im theoretisch möglichen – praktisch aber ausgeschlossenen Fall – ausgeschüttet werden.

II. Die Kevin-Bacon-Zahl

Das Team des MIT, das den erfolgreichen Lösungsansatz entwickelte, konnte ziemlich sicher sein, dass sein Ansatz erfolgreich sein würde. Der Grund liegt in der Kevin-Bacon-Zahl (KBZ).

Preis:
€10,00
Nutzungsdauer:
30 Tage

Seiten: 3
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