NWB-EV Nr. 7 vom Seite 209

BMF-Schreiben zu Kryptowährungen und der Bitcoin-Absturz

Beate A. Blechschmidt | Verantw. Redakteurin | nwb-ev-redaktion@nwb.de

Das seine Auffassung zu Einzelfragen zur ertragsteuerrechtlichen Behandlung von virtuellen Währungen und von sonstigen Token veröffentlicht. Die Einordnung von virtuellen Währungen als andere Wirtschaftsgüter i. S. von § 23 Abs. 1 Satz 1 Nr. 2 Satz 1 EStG wird innerhalb der finanzgerichtlichen Urteile und dem BMF-Schreiben einheitlich und eindeutig bejaht. Dr. Steffen Kranz gibt ab der einen Überblick über den Status quo zur Ertragbesteuerung von virtuellen Währungen, wie er sich auf Basis finanzgerichtlicher Urteile und des BMF-Schreibens in wesentlichen Punkten darstellt. Das Thema „ertragsteuerrechtliche Behandlung von virtuellen Währungen“ stehe, so Dr. Steffen Kranz, erst am Anfang, jedoch sei der erste Schritt getan. – So wichtig das BMF-Schreiben für die Praxis ist, so kann es doch aufgrund der voranschreitenden Dynamik des Themas nur eine Wasserstandsmeldung sein.

Nicht nur aus steuerlicher Perspektive hat sich etwas beim Thema Kryptowährungen getan. Auch der Kryptomarkt selbst ist derzeit stark in Bewegung und die rasanten Wertverluste der Kryptowährungen werden vielfach auch in den Medien aufgegriffen. So titelt z. B. „die Zeit“ in einem Beitrag auf ihrer Homepage am „Hilfe, die Kryptokalypse kommt!“. Der Bitcoin, die weltweit am Markt stärkste Kryptowährung, hat aktuell mehr als 60 % seines Wertes verloren. Die zweitgrößte Kryptowährung, Ether, büßte sogar ungefähr 70 % ihres Werts ein. Als Haupttreiber für den Kursverlust wird nach wie vor die hohe Inflation in den USA gehandelt (Handelsblatt online, ). Ein weiterer Grund für diese Entwicklung ist aber vermutlich auch, dass mit der Zinswende beispielsweise Anleihen wieder deutlich interessanter werden und Anleger daher zum Teil ihr Geld aus Kryptowährungen abziehen und in risikoärmeren Investments investieren.

Wie sich der Markt weiter entwickelt, ist schwer vorherzusagen. Schließlich gibt es bei Kryptowährungen immer wieder große Ausschläge nach oben und nach unten. Eine Abwärtsspirale ist derzeit nicht auszuschließen. Aber bis jetzt hat der Kryptomarkt sich auch immer wieder erholt. Es bleibt also spannend. Die Frage ist vermutlich eher wann, und nicht ob, die Abwärtsspirale unterbrochen wird.

Hinweis: Den Beitrag von Dr. Steffen Kranz „Status quo bei der ertragsteuerrechtlichen Behandlung von virtuellen Währungen“ haben wir bereits als Vorabveröffentlichung Anfang Juni in der NWB Datenbank veröffentlicht und darüber per Newsletter informiert. Falls Sie den Newsletter von NWB Erben und Vermögen noch nicht erhalten, können Sie diesen in Ihrem Kundenkonto in der NWB Datenbank abonnieren.

Beste Grüße

Beate Blechschmidt

Fundstelle(n):
NWB-EV 7/2022 Seite 209
ZAAAJ-16345