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MFA Nr. 4 vom Seite 14

Krankmachendes Erbe von Neandertalern

Wer die Neandertaler-Variante des Glutathion-Reduktase-Gens in sich trägt, hat ein höheres Risiko, an Gefäßkrankheiten und entzündlichen Darmerkrankungen zu leiden. Das haben Forscher des Max-Planck-Instituts für evolutionäre Anthropologie Leipzig und des Karolinska Institutet Stockholm herausgefunden.

(dgk) Unsere Vorfahren haben sich vor etwa 60.000 Jahren mit den Neandertalern vermischt. Das Ergebnis dieser Liaisons zeigt sich noch anhand von Neandertaler-Genen, die im Erbgut heute lebender Menschen zu finden sind. Eins dieser Gene enthält den Bauplan eines Proteins namens Glutathion-Reduktase. Dieses Protein ist am Schutz gegen oxidativen Stress beteiligt.

Die meisten modernen Menschen tragen eine „weiterentwickelte“ Version dieses Gens in sich. Diese schützt – im Vergleich mit der Neandertalervariante – besser vor Entzündungen und Gefäßerkrankungen. Diese beiden Krankheiten stehen mit oxidativem Stress in Verbindung.

Forscher unter Leitung von Dr. Hugo Zeberg und Prof. Svante Pääbo vom Max-Planck-Institut für Evolutionäre Anthropologie Leipzig zeigen, dass die Neandertaler-Version dieses Proteins mehr reaktive Sauerstoffradikale erzeugt, die oxidativen Stress verursachen. „Die Ri...