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Ein carve-in neben den carve-outs im EU-Endorsement der IFRS
Vom IASB verabschiedete Standards und Interpretationen müssen einen endorsement-Prozess positiv durchlaufen, um in der EU (und weiteren europäischen Staaten) Bindungswirkung zu entfalten. Dieser Prozess ist in Verordnung (EG) 1606/2002 verankertet, bezieht etliche Institutionen ein und knüpft an interpretationsbedürftige Kriterien an. Dass der Prozess nicht zwangsläufig auf ein „Durchwinken“ hinausläuft, zeigen z. B. Aussparungen in Form von carve-outs, bei denen vom IASB verabschiedeten Normen ganz oder teilweise nicht indossiert wurden.
Im Gegensatz zu einem carve-out sieht die Verordnung (EG) 1606/2002 die Möglichkeit eines carve-in nicht vor. Ein carve-in meint eine Modifikation des materiellen Inhalts einer vom IASB verabschiedeten Norm jenseits von carve-outs im Zuge des EU-endorsement. Im Jahr 2018 erfolgte Konsultationen auf EU-Ebene legen mehrheitlich eine Ablehnung der Erweiterung des Instrumentenkastens um eine carve-in-Option nahe, wobei sich die Mehrheitsmeinungen zwischen einzelnen Mitgliedstaaten deutlich unterscheiden.
Tatsächlich ist aber bereits ein carve-in vollzogen worden. Per Verordnung (EU) 2017/1988 wurde „Applying...