Berücksichtigung der Vorsorgeaufwendungen bei der Besteuerung in
den Niederlanden (”Heffingskorting“)
Leitsatz
Werden in den Niederlanden wohnhafte Ehegatten aufgrund der inländischen Einkünfte des Ehemannes antragsgemäß als unbeschränkt
einkommensteuerpflichtig behandelt, bewirkt die Fiktion der unbeschränkten Steuerpflicht der lediglich niederländische Lohneinkünfte
beziehenden Ehefrau bei ihrer Zusammenveranlagung gemäß § 1 a Abs. 1 Nr. 2 EStG weder die Einbeziehung dieser - lediglich
dem Progressionsvorbehalt unterliegenden - Einkünfte in die Besteuerung noch die Abzugsfähigkeit der damit zusammenhängenden
Beiträge zur niederländischen Sozialversicherung als Sonderausgaben.
Ein solcher Sonderausgabenabzug wird zudem gemäß § 10 Abs. 2 Satz 1 Nr. 1 c EStG durch die Berücksichtigung der Vorsorgeaufwendungen
bei der Besteuerung der Ehefrau in den Niederlanden ("Heffingskorting") ausgeschlossen.
Der Nichtabzug der mit den niederländischen Einkünften der Ehefrau zusammenhängenden Sozialabgaben bei der inländischen Besteuerung
verstößt nicht gegen das Gemeinschaftsrecht, wenn sie tatsächlich und effektiv bei der Besteuerung im Wohnsitzstaat berücksichtigt
werden können (Abgrenzung zum "Bechtel", BStBl II 2017, 1271).
Auf diese Entscheidung wird Bezug genommen in folgenden Gerichtsentscheidungen:
Fundstelle(n): DStR-Aktuell 2022 S. 6 Nr. 20 DStRE 2022 S. 718 Nr. 12 EFG 2021 S. 1301 Nr. 15 EStB 2021 S. 446 Nr. 10 IWB-Kurznachricht Nr. 17/2021 S. 682 VAAAH-83877
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Online-Dokument
Finanzgericht Düsseldorf
, Urteil v. 20.05.2021 - 9 K 3063/19 E
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