NWB-BB Nr. 7 vom Seite 193

Hamstern ist angesagt!

Dipl.-Kfm. Heiko Lucius | Verantw. Redakteur | nwb-bb-redaktion@nwb.de

Boden verlegen, Dämmen oder eine Gartenhütte – gehören Sie auch zu denjenigen Menschen, die die Corona-Krise zum Renovieren und Modernisieren nutzen? Dann hoffe ich, dass Sie handwerkliches Geschick mitbringen – oder Geduld. Denn freie Termine von Handwerkern sind derzeit Mangelware. Und wenn Sie dann endlich ein Angebot bekommen, wird die Wartezeit nicht etwa durch niedrigere Preise entschädigt. Ganz im Gegenteil: Die Preise für handwerkliche Leistungen sind teilweise extrem gestiegen. Das liegt an der gestiegenen Nachfrage und des dadurch bedingten Engpasses bei Materialien.

Diese Entwicklung spiegelt sich auch in den aktuellen Zahlen wider: Ende Mai 2021 meldeten 61 % der Handwerksbetriebe, dass Rohstoffe, Materialien oder Vorprodukte in den letzten vier Wochen nur eingeschränkt oder gar nicht verfügbar waren. Im Januar berichteten nur 40 % davon. Das ist ein Ergebnis aus einer gemeinsam mit Handwerkskammern und Fachverbänden durchgeführten Betriebsbefragung des Zentralverbands des Deutschen Handwerks (ZDH). Besonders hoch ist die Betroffenheit dabei in den Bau- und Ausbaugewerken und den Handwerken für den gewerblichen Bedarf.

Die Auswirkungen der Lieferkettenprobleme auf den Geschäftsbetrieb sind dabei teilweise dramatisch. Unter den Betrieben mit Beeinträchtigungen in der eigenen Lieferkette berichten 84 % davon, dass Aufträge storniert oder verschoben werden müssen, weil Material und/oder Komponenten fehlen, um diese abzuarbeiten. Mit 61 % meldet zudem ein großer Anteil, dass infolge von Materialknappheiten Einkaufspreise teilweise so stark angestiegen sind, dass die Erfüllung bestehender Auftragsverhältnisse aus betriebswirtschaftlicher Sicht nicht mehr rentabel ist und mit Aufträgen Verluste eingefahren werden. Jörgen Erichsen gibt NWB EAAAH-81304 Hinweise darauf, wie Unternehmer in der aktuellen Situation reagieren sollten. Er empfiehlt Unternehmern, Vorräte – soweit möglich – zu „hamstern“ und die damit verbundenen Nachteile zumindest für einen gewissen Zeitraum in Kauf zu nehmen.

Neue Beitragsreihe: Excel für den Beratungsalltag
Excel ist aus dem Beratungsalltag nicht wegzudenken. Daher finden Sie in „NWB Betriebswirtschaftliche Beratung“ unter NWB PAAAE-30764 auch NWB PAAAE-30764, beispielsweise zu den Themen Planung, Liquidität, Kalkulation sowie BWA- und Jahresabschlussanalyse. Manchmal reicht aber bereits eine schnelle Berechnung, ganz individuell auf den Mandanten zugeschnitten. Für diese Zwecke ist Excel-Know-how wichtig. In der neuen Beitragsreihe „Excel für den Beratungsalltag“ erhalten Sie daher konkrete Tipps, wie Sie mit Excel individuelle Auswertungen passend für unterschiedlichste Beratungsanlässe aufbauen können. Benjamin Schilling erläutert im ersten Teil NWB CAAAH-81309, auf welche Grundsätze Sie dabei achten sollten.

Beste Grüße

Heiko Lucius

Fundstelle(n):
NWB-BB 7/2021 Seite 193
UAAAH-81303