Die Behandlung von Gutscheinen im Steuerrecht
1. Aufl. 2021
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I. Sachverhalt
Die U AG betreibt einen Internetversandhandel. Dabei bietet sie auch die Möglichkeit an, Geschenkgutscheine zu erwerben. Der Inhaber eines Geschenkgutscheins bzw. des hierfür erzeugten Codes kann diesen bis zum Ablauf des 5. Jahres nach Ausgabe bei Käufen einlösen. Eine Erstattung des Gutscheinbetrags in bar erfolgt nicht.
Im Dezember 01 gibt U Gutscheine im Wert von 50 Mio. € aus. Davon werden bis zum Jahresende bereits 10 Mio. € eingelöst. Für die verbleibenden 40 Mio. € gelten nach den Erfahrungen der Vergangenheit die folgenden, wahrscheinlichkeitsermittelten Erwartungswerte
10 Mio. € verfallen ohne Einlösung,
30 Mio. € werden eingelöst.
Die statistischen Unsicherheiten sind nicht allzu hoch. Mit einer Wahrscheinlichkeit von 99 % wird der verfallende Betrag mindestens 7 Mio. € betragen.
II. Fragestellung
Wie (wenn überhaupt) ist der erwartete Verfall von im Dezember ausgegebenen Geschenkgutscheinen in der Bilanz 01 zu berücksichtigen (eventuelle Abzinsungen werden aus Vereinfachungsgründen vernachlässigt)?
III. Lösungshinweise
1. Verbindlichkeit oder Rückstellung?
Ausgangsfrage muss sein, ob die noch nicht eingelösten Gutscheine als Rückstellung...