Der vorliegende Beitrag untersucht, welche Faktoren die Erfolgswahrscheinlichkeit von steuerlichen Verfahren vor dem Höchstgericht beeinflussen. Basierend auf einer Stichprobe von Urteilen des österreichischen Höchstgerichts zur steuerlichen Gewinnermittlung von Unternehmen aus den Jahren 2003–2018 wird gezeigt, dass mit Ausnahme des Ortes der vorinstanzlichen Entscheidung allgemeine, vom konkreten Sachverhalt weitgehend unabhängige Faktoren keinen signifikanten Einfluss auf die Erfolgswahrscheinlichkeit vor dem Höchstgericht aufweisen. Die Ergebnisse der Untersuchung liefern einen Beitrag zur verbesserten Einschätzung der Erfolgswahrscheinlichkeit vor dem Höchstgericht und damit Einsichten darüber, unter welchen Bedingungen eine Revision für Unternehmen erstrebenswert ist. Sie zeigen, dass über den konkreten Sachverhalt hinausgehende Faktoren bei der Entscheidung, eine Revision vor dem Höchstgericht einzubringen, in der Regel nicht berücksichtigt werden müssen.