Abweichungsanalyse

Das Prüfungsgebiet „Angewandte Betriebswirtschaftslehre, Volkswirtschaftslehre“ im WP-Examen umfasst auch den Bereich der „Planungs- und Kontrollinstrumente“ (§ 4 Abs. 3 WiPrPrüfV). Das hier behandelte Thema „Abweichungsanalyse“ kann den Kontrollinstrumenten zugeordnet werden. In manchen Abgrenzungen findet es sich auch als Teil der ebenso prüfungsrelevanten „Kosten- und Leistungsrechnung“.

I. Einordnung der Abweichungsanalyse

Die Abweichungsanalyse ist ein Instrument des (Produktions-)Controllings. Mit ihr soll im Zusammenhang mit dem Kontrollprozess die Umsetzung der (Produktions-)Planung überwacht werden. Insbesondere geht es darum, mögliche Ursachen für erkannte Planabweichungen zu analysieren.

Üblicherweise werden zunächst die Abweichungen zwischen Plan- und Ist-Werten festgestellt und sodann beispielsweise in folgende drei Abweichungsarten (Abweichung 1. Ordnung) zerlegt:

• Beschäftigungsabweichung (Mengenabweichung Produktion),

• Verbrauchsabweichung (Mengenabweichung Einsatzstoff),

• Preisabweichung (Einsatzstoff).

Abweichungen 2. Ordnung (Sekundärabweichungen) sind Abweichungen, die ihre Ursache in zwei Kostenbestimmungsfaktoren (z. B. Produkt aus Mengen- und Preisabweichung) haben (siehe dazu die Übersicht). Sie können nicht unmittelbar einem Bestimmungsfaktor verursachungsgerecht zugerechnet werden.

Entsprechend haben Abweichungen 3. Ordnung ihre Ursache in drei Kostenbestimmungsfaktoren.

Das Ergebnis der Abweichungsanalyse ergibt die Basis dafür, Gegenmaßnahmen zu ergreifen, um zukünftig die Zielwerte einhalten zu können und unwirtschaftliches Handeln zu reduzieren.

II. Aufgabenstellung

Bei der Herstellung von Zement setzt die Zement AG u. a. Kalk als Rohstoff ein. Für das abgeschlossene Geschäftsjahr führt die nachstehende Tabelle die zu Beginn des Jahres geplanten und die zum Ende des Jahres tatsächlich realisierten Einflussfaktoren der Produktionskosten des Rohstoffs Kalk auf: