Besitzen Sie diesen Inhalt bereits, melden Sie sich an.
oder schalten Sie Ihr Produkt zur digitalen Nutzung frei.

Dokumentvorschau
MFA Nr. 9 vom Seite 9

Blutgruppen: Erbliche Merkmale der Erythrozytenoberfläche

Dr. Astrid Schumacher; Reinbek

Lange bevor es den Medizinern gelang, erkrankte oder zerstörte Organe durch Spenderorgane zu ersetzen, versuchte man, Blut von einem Menschen auf den anderen zu übertragen, wusste man doch aus Beobachtungen, dass ein größerer Blutverlust für den Betroffenen unweigerlich zum Tode führte. Manchmal gingen diese Blutübertragungen gut, sehr oft aber nicht. Warum?

Mythen rund um das Blut

Blut ist ein „ganz besonderer Saft“. Zu allen Zeiten wurden dem Blut viele Eigenschaften und Kräfte nachgesagt, z. B.

  • sah man im Blut den Träger von Verwandtschaftsbeziehungen („Er ist von meinem Blut“) und ethnischer Zugehörigkeit („Sie hat indianisches Blut“)

  • wurden mit Blut Bindungen zwischen Menschen bekräftigt („Blutsbrüderschaft“ – zum Glück nahmen Winnetou und Old Shatterhand keine wechselseitige Transfusion vor, sondern vermischten lediglich außerhalb ihres Körpers das aus kleinen Schnittverletzungen austretende Blut, sonst wäre die Geschichte hier vermutlich bereits zu Ende gewesen.)

  • wurde Blut von Tieren und Menschen Göttern geopfert

  • gab man Kranken mit Wasser vermischtes Blut zu trinken in der Annahme, ein Teil der Lebenskraft des Spenders würde auf den Patienten übergehen

  • tranken Greise das Blut von...